"Sche warm is in Amberg", meinte Tanja Raith und blickte zurück. Es sei weit über zehn Jahre her, dass die Schwester erstmals in Amberg aufgetreten sind. Aber die meisten würden sich sicher daran erinnern, dass sie damals in engen Lederhosen wilde Wirtshauslieder gesungen haben. Vielen Musikanten habe sie im Laufe der Jahre zugehört, ihre Geschichten aufgeschrieben, die alle authentisch seien und die sie in einem Buch niederschreibe, die Namen selbst seien erfunden.
Aus der Sicht der aus echt feinstem Hirschleder gefertigten Buxn des Trompeters Benedikt Brandl schildert Andy Blaimer, wie der Bene das erste Mal im roten VW-Passat mit anderen Musikern nach München fuhr und dabei einige Bier konsumierte, um beim Oktoberfest aufzuspielen. Als die Gruppe beim Schwesternwohnheim ankommt, wo sie übernachten sollte, läuten die Münchener Kirchenglocken. Und da genau spielte offensichtlich die Regie das Neun-Uhr-Läuten von St. Martin ein.
Im Schwesternwohnheim fährt die Uschi auf den Bene ab, Zimmernummer 76 hat sie. Dank zahlreicher Biere kommt ihr Träger, erzählte die Lederbuxn, schon niedergeschlagen auf der Wiesn an. Unzählige Lederhosen seien auf dem Oktoberfest getragen worden, billige aus China und "de vo de Preißn". Und dann spielt Bene im Bierzelt auf, die Lippen tun ihm weh und die anderen Musiker empfehlen Ohrenschmalz als Creme, das zwar nichts hilft, aber ein Riesenspaß für die anderen ist. Zu später Stunde hat der Xare, der auf den Bene aufpassen soll, noch eine Überraschung, einen Besuch in der "Roten Laterne", wo Ramona Bene "zum Mann macht".
Bei der Yoga-Lehrerin Rike soll Bene Tuba spielen, was er zwar nicht kann, aber den einzigen Ommmmh-Ton schafft er, bekommt ayurvedischen Kräutertee und spielt weiter Tuba. Der Bene lernt die Babs kennen, die dann auf einer Waldlichtung plötzlich pudelnackt vor ihm steht. "Da wurde ich an einen Ast gehängt", sagte die Lederhose, und an Schlaf habe der Bene nicht mehr gedacht. Dramatisch sei es geworden, als der Bene Nüsse der Christuspalme knabberte und nur dadurch überlebte, dass er es geschafft habe, zu speien. Aber Krankenschwester Monja tröstet den Bene, denn nur so habe er die giftigen Nüsse überlebt.
Zwischen den heiteren Geschichten um die Lederhose und ihren Träger Bene ließen Tanja und Susanne Raith Hits und Schlager aus vergangenen Zeiten aufleben, etwa "Weil i di mog", den Bergvagabunden oder einen Jodler. Zu hören waren auch "Weine nicht kleine Eva" von den Flippers, "La Paloma Blanca", "Aber dich gib's nur einmal für mich" und "My Butterfly". Wie es mit der Lederbuxn und ihrem Träger Bene weitergeht, das wollte der Blaimer nicht verraten. Nur lustig und heiter wird es sein, aber da müsse man bis zum zweiten Buch der Tanja warten.




















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