"Zusammen bauen ist erst richtig interessant", sagt Dorothe Pfeiffer von der Werkstatt für Kinder. Mit ihren Bausteinen geht sie auch in Schulklassen. An diesem Tag aber wurde ein Leerstand in der Innenstadt genutzt, den Eigentümer Bernd Rall bereitwillig geöffnet hatte.
Der Andrang an diesem Nachmittag war unverhofft groß. Durch die Kooperation mit dem Treffpunkt Architektur Niederbayern und Oberpfalz der Bayerischen Architektenkammer gelang es Pfeiffer, einen entspannten und gleichzeitig spannenden Nachmittag für Erwachsene und Kinder zu gestalten. Die erste Regel lautete: "Nur die eigene Arbeit einstürzen und nur auf Kommando."
Spielerisch werden beim Bauen die Motorik, die Fähigkeit zu sortieren, Ursache und Wirkung und nicht zuletzt das Verständnis für Schwerkraft gefördert. Graue oder weiße Klötze. Schwarz, Blau, Rot, Grün, Orange und Gelb. Sechs Zentimeter oder doppelt so lang: Der Kreativität wurde keine Grenze gesetzt. Es waren aber nicht nur Kinder, die magisch von diesen einfachen Holzbausteinen angezogen wurden. Das sogenannte ewige Kind im Manne kam bei vielen Vätern zum Vorschein, die im Team mit ihrem Nachwuchs ehrgeizig ihre Künste beim Turmbau präsentierten. Dabei entstanden die unterschiedlichsten Bauwerke: ein Nachbau der Elbphilharmonie oder des Brandenburger Tors, farblich sortierte und präzise errichtete Türme.
Etwa zwei Stunden konnten die Baumeister üben, bevor der Startschuss für den Turmbau-Wettbewerb gegeben wurde. Das höchste, das originellste, das erkennbarste und das am schönsten gestaltete Exemplar - das waren die Kategorien. Nur zehn Klötze durften für das Fundament verwendet werden. Die Architekten Roland Wochnick und Oskar Lochner sowie Pfeiffers ehemalige Schüler Lisa-Marie Konrad und Maximilian Kohl saßen in der Jury. Während es den Profis sichtlich schwerfiel, nahmen die beiden Heranwachsenden ihre Aufgabe sehr ernst und trafen schnell klare Entscheidungen.
"Ich finde es toll, dass sie ihr Urteil auch selbst begründet und vorgetragen haben", sagte Pfeiffer nach der Auswertung. So gab die Jury neben den fünf Buchpreisen auch einige knallrote Meterstäbe als Anerkennung für die Baumeister aus.
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