Bei der Hauptversammlung der mitgliederstärksten regionalen Interessensvertretung für Immobilieneigentümer sprach Vorsitzender Michael Schüll in der Alten Kaserne Mieterhöhungen an, die oft zu Differenzen zwischen Vermieter und Mieter führten.
Kündige der Eigentümer eine Erhöhung an und stimme der Mieter zu, sollte das schriftlich dokumentiert werden. Schüll bedauerte, dass in Amberg kein qualifizierter Mietspiegel vorhanden sei und die Stadt wohl auf absehbare Zeit auch kein Interesse habe, einen zu erarbeiten.
„Irgendwelche Internet-Portale“ könne man vergessen, dem Vermieter bleibt laut Schüll nur ein Sachverständiger, der die ortsübliche Miete errechnet. Aber da fielen Kosten bis zu 2000 Euro an. Denke der Vermieter eine Preissteigerung an, könne er sich auch auf drei oder vier vergleichbare Wohnungen beziehen. Das müsse aber für den Mieter nachvollziehbar sein. Bei „Haus und Grund“ stand schon einmal eine Datenbank zur Diskussion, die laut der stellvertretenden Vorsitzende Renate Birner mindestens 250 Vergleichsmieten beinhalten sollte. Aber dieses Vorhaben sei schwer in die Tat umzusetzen, da man peinlichst genau auf den Datenschutz achten müsse, wie Schüll ergänzte. Der Vorsitzende riet zu einer einfachen Lösung. Das sei eine Staffelmiete, deren regelmäßige automatische Erhöhung im Mietvertrag vereinbart werden könne. Auch eine Erhöhung nach dem Lebenshaltungsindex sei eine Lösung. Schüll erwähnte, dass es bei den Recherchen für eine Datenbank bei den Amberger Wohnungsbauunternehmen keine verwertbaren Zahlen bekommen konnte. Für „Haus und Grund“ sei der Aufwand zu groß, bei allen Mitgliedern nachzufragen, welche Miete sie berechnen. Birner: „Das haben wir vor Jahren schon einmal versucht. Aber bei etwa 700 Abfragen haben wir nur wenige Rückantworten bekommen.“ Zusammenfassend sagte Schüll, dass einem Vermieter für eine Erhöhung während eines bestehenden Mietverhältnisses nur die Benennung von vergleichbaren Wohnungen und deren Netto-Miete bleibe, aber die müssten nachprüfbar sein.
Den Haushalt von „Haus und Grund“ mit knapp über 30 000 Euro bezeichnete Schatzmeisterin Angelika Biehler als ausgeglichen. Sie wies aber auf erhöhte Ausgaben hin, etwa für die Heizungsanlage und die Modernisierung der Geschäftsstelle. Um die Rücklagen nicht angreifen zu müssen, schlug der Vorstand eine Beitragserhöhung von jährlich 35 auf 40 Euro vor. Auch die Aufnahmegebühr sollte von 25 auf 30 erhöht werden, was die Mitgliederversammlung mit deutlicher Mehrheit beschloss.
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