Amberg
20.11.2019 - 17:03 Uhr

Müllvermeidung kindgerecht erklärt

Die Abfallbande stellt ihr Handbuch für Kinder vor. "Mitgedacht und selbstgemacht spart Müll" - so der Titel des neuen Werks angehender Meisterinnen der Hauswirtschaft.

Aus Müll mal was anderes machen: Ein Milchkarton wurde zum Futterspender für Vögel. Auch Basteln mit Abfallprodukten machte den Kindern Spaß. Bild: dwi
Aus Müll mal was anderes machen: Ein Milchkarton wurde zum Futterspender für Vögel. Auch Basteln mit Abfallprodukten machte den Kindern Spaß.

"Unsere Taktik ist weniger Plastik", erklärte Projektleiterin Tanja Breitkopf zum Auftakt der ganztägigen Schulung in der Tageseinrichtung Siekids. Kindgerecht werde so bereits den Jüngsten beigebracht, wo Müll landet und wie er vermieden werden kann. So richteten die Pädagoginnen einen provisorischen Einkaufsladen mit unverpackten Produkten aus der Region ein, aber auch mit Lebensmitteln, die niemand als Nahrungsquelle benötigt und die zudem noch den Gelben Sack innerhalb kürzester Zeit füllen.

Apfelkuchen selber backen oder Backmischung verwenden? Die Vor- und Nachteile testeten die Kinder in zwei Gruppen. Ein Fertigkuchen ist verpackt in zwei kleinen Tüten, die weder ganzteilig aus Kunststoff noch Aluminium bestehen und somit eigentlich in den Restmüll gehören. Außerdem sind da eine Einweg-Backform, eine durchsichtige Plastikhülle und ein Pappkarton. Die Kinder stellten auch fest, dass für beide Kuchen bei Zubereitung und Backzeit der gleiche Aufwand betrieben werden muss und auch keine Zeitersparnis durch die Backmischung gegeben ist.

Nur beim Geschmackstest fiel der selbstgebackene Kuchen bei der Wahl durch: 11:6 Stimmen von den Eltern und 8:10 bei den Kindern. "Das liegt natürlich an dem hohen Zuckeranteil der Backmischung", ließ Einrichtungsleiterin Brigitte Netta wissen. Da sich die Geschmacksnerven im Kindesalter bilden, sollten Eltern auf weniger Würze im Essen achten. Fertigprodukte seien voll mit Geschmacksverstärkern und vor allem Zucker. Auch hier klärte die Abfallbande auf und stellte schnelle Gerichte vor, die ganz leicht zu Hause nachzukochen sind. Der Renner war Kürbis-Tomaten-Ketchup, das auch im Glas mitgenommen werden durfte. "Wir müssen dieses Bewusstsein in den Kindern wecken, damit langfristig und zukünftig auch weniger Verpackung hergestellt wird", erklärte Tanja Breitkopf. Außerdem würden die Kleinen ihren Eltern das Gelernte stolz erzählen und diese oftmals auch beim Einkaufen auffordern, umzudenken. Das Handbuch ist speziell für Vorschulkinder gedacht und soll zur Umsetzung von Projekttagen in unterschiedlichen Einrichtungen eingesetzt werden. Mehr Informationen dazu gibt es beim Landesverband hauswirtschaftlicher Berufe MdH Bayern in Regensburg.

 
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