Amberg
01.04.2019 - 14:25 Uhr

Nentwig denkt über Nachfolger nach

Armin Nentwig war Impulsgeber für eine Einrichtung, die bundesweit ihresgleichen sucht. Die Mitglieder würdigten sein mehr als 30-jähriges Engagement für die Deutsche Wachkoma-Gesellschaft (Schädel-Hirn-Patienten in Not) mit der Wiederwahl.

von usc
Sie leiten für eine weitere Amtszeit die Geschicke des Bundesverbands Schädel-Hirn-Patienten in Not (von links): Vorsitzender Armin Nentwig, seine Stellvertreterinnen Ingrid Ranzinger und Claudia Engfer, Schatzmeister Horst Bolle sowie Schriftführerin Ines Bauer. Bild: usc
Sie leiten für eine weitere Amtszeit die Geschicke des Bundesverbands Schädel-Hirn-Patienten in Not (von links): Vorsitzender Armin Nentwig, seine Stellvertreterinnen Ingrid Ranzinger und Claudia Engfer, Schatzmeister Horst Bolle sowie Schriftführerin Ines Bauer.

Aus ganz Deutschland waren die Mitglieder zur Hauptversammlung in den König-Ruprecht-Saal des Landratsamtes gekommen. Der Bundesverband versteht sich als Motor und Gestalter der gesamten neurologischen Rehabilitation. Im vergangenen Jahr berieten und begleiteten die Mitarbeiterin der Amberger Geschäftsstelle Angehörige von Patienten mit Kopfverletzung, Koma oder Wachkoma 1000 Mal. In dem Bericht ging Nentwig auch auf die kontinuierlichen, umfassenden und individuellen Hilfen durch die auf ganz Deutschland verteilten Regionalgruppen und -leiter ein.

Zu den Aufgaben gehörte auch die ständige Aktualisierung der Kontaktdaten in Sachen Neurologische Rehabilitation Phase B bis F für Mitglieder und Interessierte. Laut Nentwig sei das die größte Datenbank in Deutschland für neurologische Rehabilitation. Laut Nentwig stehen 40 Menschen bereit, um bei Bedarf Tag und Nacht zu helfen.

Neue Selbsthilfegruppe

In seinem Bericht kam der ehemalige Landrat auch auf die Herausgabe der Broschüre "Betreuungsrecht in der Praxis" für Angehörige von Menschen mit schweren Schädel-Hirn-Verletzungen zu sprechen. In diesem Zusammenhang appellierte er an die Familien, sich das Betreuungsrecht ja nicht aus der Hand nehmen zu lassen. Im Vorjahr kam es auch zur Neugründung einer regionalen Selbsthilfegruppe "Kind betroffen" in Amberg, die Susanne Benner leitet. Für sie hat der Verband einen eigenen Schulungsraum eingerichtet.

Von den verschiedenen Beratungsangeboten führte Armin Nentwig selbst auch ein zweitägiges Seminar für Angehörige an. Der Titel: "Partner im Wachkoma und danach - wie geht's weiter?" Der Vorsitzende nahm zudem an etlichen Tagungen und Veranstaltungen teil. Und so durfte er bei der Jahrestagung der österreichischen Wachkomagesellschaft den Franz-Gerstenbrand-Award für seinen "herausragenden und vorbildlichen Einsatz" für Menschen in Koma und Wachkoma sowie für seine Unterstützung beim Aufbau der Neuro-Rehabilitation entgegennehmen.Die Mitglieder quittierten Nentwigs Rechenschaftsbericht mit langanhaltendem Beifall. Entsprechend groß war der Vertrauensbeweis durch einstimmige Wahlergebnisse.

Weiter Vorsitzender

Armin Nentwig bleibt Vorsitzender und wird von den Stellvertreterinnen Claudia Engfer und Ingrid Ranzinger weiterhin unterstützt. Die Kassenverwaltung bleibt in den bewährten Händen von Horst Bolle. Auch Schriftführerin Ines Bauer macht weiter. Nentwig hatte die Mitglieder aber bereits eingangs dazu aufgerufen, sich langsam Gedanken über seine Nachfolge zu machen.

Eine besondere Auszeichnung wurde Professor Eberhard Koenig aus Bad Feilnbach zuteil, den der Verband zum Ehrenmitglied machte.

 
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