Mit "uns" sind eigentlich die Netzwerker gemeint, die in rund 100 regionalen Arbeitskreisen "SchuleWirtschaft" in Bayern die jeweiligen Sichtweisen einbringen, um den Übergang der Jugendlichen in die Arbeitswelt für beide Seiten möglichst reibungslos zu gestalten. Aber zumindest am Rande umfasst dieses Motto auch die gern zitierte "Generation Z", also die nach 1995 Geborenen, die in der digitalen Welt sozialisiert wurden.
Wie diese Alterskohorte im Unterschied zu den Generationen X (Jahrgang 1965 bis 1980) oder Y (1981 bis 1995) tickt, das erläuterte Psychologe Rüdiger Maas in seinem einleitenden Impulsvortrag. Einige tradierte Werte wie etwa Pünktlichkeit sehe die Generation Z mit anderen Augen, meinte Maas. Oder auch, was im Kontakt mit anderen Mitmenschen Haupt- und was Nebensache sei. Die Jungen seien Fans einer direkten Ansprache, bräuchten keine langen Vorreden.
Alleine aus der Tatsache, dass die Generation Z über vier Millionen Köpfe weniger umfasse als die Generation X ergebe sich eine andere Marktsituation bei den Arbeitsplätzen: Der bereits bestehende (Fach-)Kräftemangel lasse den ausbildungsfähigen oder gut ausgebildeten jungen Menschen zur begehrten Ressource auf dem Arbeitsmarkt werden, dessen Vorstellungen die Firmen, die ihn haben wollten, entgegenkommen müssten.
Der AK "SchuleWirtschaft" sehe seine Aufgabe durchaus auch darin, beiden Seiten zu zeigen, wie sie ins Gespräch kommen könnten, sagte im anschließenden Pressegespräch AK-Geschäftsführer Michael Mötter. "Wenn das Azubi-Recruiting kein Selbstläufer mehr ist", müssten Firmen eben auch Bewerber einstellen, die nicht ihren Vorstellungen von "Ausbildungsreife" entsprechen, und diese dann selbst weiterbilden.
"Ohne Digitalisierung geht es nicht mehr", benannte Gert Bruckner, Leiter der Abteilung „Mittelstand, Handwerk, Handel, Freie Berufe“ im bayerischen Wirtschaftsministerium, das Zukunftsthema des Mittelstands. Der lokale AK-Repräsentant Gerald Haas beschrieb das als eine der Aufgaben, die man vor Ort wahrnehme: Kleinbetriebe an die Digitalisierung heranführen und die Eltern mit ins Boot holen, "auch wenn die digital nicht mehr mithalten können".
"Die neue Generation lebt in einer digitalen Welt; für sie ist sharen, tweeten, liken elementar wichtig", machte Josef Schelchshorn deutlich, der Vorsitzende der Landesarbeitsgemeinschaft "SchuleWirtschaft" aufseiten der Wirtschaft. Sie wolle mitreden, weshalb man althergebrachte hierarchische Strukturen anpassen müsse. Oder auch langfristige Führungs- und Aufstiegskonzepte, die sich mit dem schnelleren Jobwechsel der jungen Generation nicht vertrügen.
Neue Unterrichtsmethoden unter dem Vorzeichen der Digitalisierung, das könne etwa heißen, dass die Schüler ihre Hausaufgaben zu flexiblen Zeiten erledigten, sagte Thomas Unger, Bereichsleiter Schulen an der Regierung der Oberpfalz. Alte Werte wie Verlässlichkeit blieben dennoch wichtig.
Dass es zwischen den Generationen nicht nur Unterschiede, sondern auch Gemeinsamkeiten gibt, betonte Kultus-Staatssekretärin Anna Stolz (FW): „Wenn ich mit Jugendlichen über ihre Zukunft spreche, stehen ganz oft die sozialen Beziehungen im Mittelpunkt: echte Freundschaften oder ein gutes Familienleben. Wichtig ist den jungen Menschen aber auch, möglichst eigenverantwortlich und selbstbestimmt zu leben."
Nach dem Auftakt verlagerte sich das Geschehen der Tagung in die Luitpold-Mittelschule, wo es um "Wert-Räume" (Fachvorträge) ging. Am Samstag bilden "Wert-Inseln" (Leuchttumprojekte wie die Amberger Zukunftsakademie) den Schwerpunkt.















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