Amberg
14.06.2018 - 15:36 Uhr

Neuer Pioniersteg schließt so schnell keine Lücke

Mitte 2016 ist der Pioniersteg abgebrochen worden. So schnell kommt er nicht wieder, macht Baureferent Markus Kühne am Mittwoch im Bauausschuss klar. Fertigstellung 2019, darauf lässt er sich festlegen, auf mehr nicht.

Seit zwei Jahren ist an dieser Stelle kein Durchkommen mehr: Der Pioniersteg überbrückte bis Mitte 2016 den Stadtgraben auf Höhe des Malteserplatzes. Stephan Huber
Seit zwei Jahren ist an dieser Stelle kein Durchkommen mehr: Der Pioniersteg überbrückte bis Mitte 2016 den Stadtgraben auf Höhe des Malteserplatzes.

(ll) SPD-Stadtrat Dieter Amman hatte das Thema angesprochen: Schon seit langem nehme man dort, wo einst der häufig genutzte Steg das Eisbergviertel und die Innenstadt verband, keine Aktivitäten mehr wahr. Warum tue sich dort nichts? Könne man wenigstens sagen, bis wann der neue Steg errichtet sei?

"Er wird heuer nicht mehr in Gänze fertig", zerstreute Kühne gleich einmal alle Hoffnungen, der Zeitplan könne sich zum Positiven hin verändert haben. Getan habe sich schon etwas, selbst wenn das in der Öffentlichkeit nicht wahrnehmbar sei. So habe die Stadt erst vergangene Woche die Bewilligung der Regierung für einen vorzeitigen Baubeginn erhalten. Das heißt, sie kann jetzt mit den Arbeiten loslegen, ohne weiter auf den konkreten Förderbescheid warten zu müssen, der nachgereicht wird. Die Förderung dürfte in einer Größenordnung von 60 Prozent liegen.

Die verzögerte Bewilligung führte Kühne auch darauf zurück, dass die zuständige Stelle bei der Regierung angesichts der brummenden Konjunktur derzeit gut zu tun habe. Man könne aber nicht sofort mit dem Steg loslegen, "sondern wir starten erst einmal mit der Mauer". Die gilt nämlich im Bereich der Auflieger als ziemlich marode und dringend sanierungsbedürftig.

"Das Fundament für die Widerlager muss hinter der Mauer gegründet werden", erläuterte Josef Setzer vom städtischen Tiefbauamt auf AZ-Nachfrage. "Das war schon ein Schwachpunkt des alten Stegs." Zudem werde man die Mauer etwa zehn Meter links und rechts vom Durchbruch ebenfalls sanieren, um nicht hinterher unliebsame Überraschungen zu erleben.

Wer dann noch weiß, dass zugleich ein Teil der Zuwegung ausgebaut wird (Stichwort: Barrierefreiheit), der wundert sich nicht mehr, dass die Erneuerung des Pionierstegs in einer Kosten-Größenordnung von rund einer Million Euro liegt. Diese Summe wäre mit der ebenfalls diskutierten Steg-Variante aus Holz wohl niedriger ausgefallen, doch die vom Stadtrat schließlich mehrheitlich gewählte Lösung aus Corten-Stahl soll den Vorteil der viel längeren Haltbarkeit haben. Die letzte Ausführung aus Holz hielt dort an dem meist feuchten Standort im Schatten der Bäume nur dreieinhalb Jahre.

Der Auftrag für die Mauersanierung ist übrigens bereits vergeben. Er ging an die Baufirma Pichl aus Paulsdorf. Die Ausschreibung für den Steg selbst soll im Juli erfolgen. Was laut Josef Setzer hier bremsend wirkt: Auch die Statiker, deren Berechnungen man dafür braucht, sind derzeit voll ausgelastet. Tiefbauamtsleiter Norbert Füger hatte bereits bei früherer Gelegenheit erklärt, dass die Steg-Konstruktion aus Corten-Stahl - sie geschieht an einem Stück - etwa vier Monate Zeit in Anspruch nimmt.




 
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