Vor allem, weil die Vorschläge des Bundesinnenministeriums zur nationalen Umsetzung ursprünglich die Vorgaben der EU übertrafen und damit weit übers Ziel hinausschossen, wie viele Schützen in ihren Vereinen auch in Amberg und Umgebung unisono fanden.
Doch sie und ihre Verbände, inklusive die der Jäger, Waffenhersteller und -händler gaben nicht auf, kämpften hinter den Kulissen und offen sowie mit Unterschriftenlisten gegen "überzogene" Kontroll- und Bedürfnisnachweisforderungen, um am Ende einen Teilerfolg zu landen. Außer einer Regelabfrage beim Verfassungsschutz beim Erwerb einer Waffe, einem nationalen Register und für die Bedürfnisprüfung in späteren Jahren sogar eher vorteilhaften Regelungen blieb vom vielen Rauch ums Thema nur wenig übrig (abgesehen von Einschränkungen für die Gelbe Waffenbesitzkarte und einem Verbot von kapazitätsstarken Magazinen).
Das sieht auch der bei allem Pulverdampf stets besonnen reagierende Präsident der größten Schützengesellschaft in der Oberpfalz, Hanns Peter Oechsner, so. Der Chef der Königlich privilegierten Feuerschützen 1434 Amberg mit rund 530 Mitgliedern spricht von einer Woge der Erleichterung, die sich breitgemacht habe. Die Druckwelle, die durch den aus Sportschützensicht ursprünglich von wenig Sachkenntnis und Praxisbezug geprägten Erstentwurf erzeugt wurde, verstanden die Betroffenen und ihre Verbände geschickt umzukehren auf die Politik.
Sie musste sich dadurch bewegen und geplante drastischere Verschlechterungen abmildern bzw. streichen, zumal ihr aus Schützenwarte falscher Handlungseifer und Aktionismus ohne den geforderten Sicherheitsgewinn vorgeworfen wurde. Für diesen Erfolg, der für die Betroffenen wie ein Weihnachtsgeschenk war und erst kurz vorm Fest mit der letzten Lesung des Gesetzes im Bundestag erreicht wurde, mussten diesmal alle Verbände gemeinsam streiten. Sie traten so geschlossen und einig auf, wie das bisher selten der Fall war und wohl zu dieser Meinungsumkehr führte. Nach Anschauung der Sportschützen, Jäger und anderer legaler Waffenbesitzer hat sich dieser Einsatz aber auf jeden Fall gelohnt. Denn einmal mehr wären nach ihrer Auffassung ausgerechnet diejenigen mit schärferen Regeln bestraft worden, die sich doch gesetzestreu verhalten.
Auch ihre Waffen - weil sie stets sicher verwahrt, transportiert und benutzt werden müssen - sind so gut wie nie in illegale Taten verwickelt. Ihr Anteil an allen Straftaten, selbst solchen mit Waffen, liegt laut Statistik bei unter einem Prozent, oft sogar nur im Zehntel- oder Hundertstelbereich hinterm Komma. Aus Sicht der Legalwaffenbesitzer also ein Beleg dafür, dass es nicht für sie strengere Vorschriften braucht, sondern vielmehr gegen illegalen Waffenbesitz und -handel härter vorgegangen werden müsste.













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