Amberg
Update 31.08.2018 - 17:16 Uhr
Neun Bärte, neun Geschichten
von Kathrin Moch

Michael Sandner (41) trägt seit 18 Jahren Bart: „Er wird also volljährig.“ Außerdem: „Ich wollte auch noch was zum Frisieren haben, wenn die Haare auf dem Kopf schon ausgehen.“ Aber: „Der Vergleich mit Islamisten oder Hipstern kommt, doch da stehe ich drüber.“ Es gebe Überredungsversuche, sich zu rasieren, aber das sei tabu: „Nur im medizinischen Notfall.“
Bild: pkmo

Als er 20 Jahre alt war, hat sich Erich Kobert dazu entschlossen, einen klassischen Schnurrbart zu tragen: „Weil ich mir so besser gefalle.“ Das war 1984. Seitdem hat der 54-Jährige keinen Gedanken daran verschwendet, sich davon wieder zu trennen: „Es gibt keinen Grund, das zu ändern.“
Bild: Kosarew

Die Bart-Geschichte von Wilhelm Preuß aus Sulzbach-Rosenberg beginnt 1980: „Als ich bei der Bundeswehr war, ist die Wasserleitung eingefroren. Das tägliche Rasieren war eine Qual“, erzählt der Vorsitzende des Ostbayerischen Bart- und Schnauzerclubs. Seine Frau steht hinter ihm: „Sie hat gemeint: ,Ich lasse mich scheiden, wenn du den Bart abrasierst’. Also habe ich im Moment wirklich keinen Grund, etwas zu ändern.“
Bild: exb

Für Renato Costa, der portugiesische Wurzeln hat, bedeutet sein Bart Einzigartigkeit: „Ich trage die Form so, weil sie außergewöhnlich ist und ich gerne anders bin als die Norm.“
Bild: exb

Sebastian Apfel (30) erinnert sich an seine Seefahrer-Vergangenheit: „Es wurde täglich mit Wattebausch geprüft, ob unsere Backen glatt genug waren.“ Aus Rebellion, aber vor allem, weil es ihm gefällt, trägt er seit gut sechs Jahren einen Vollbart. Die Pflege überlässt der Gastronom lieber dem Profi, einem Altstadt-Friseur. Aber: „Zweimal am Tag waschen ist schon aus Hygienegründen ein Muss.“
Bild: Stephan Huber

Mit seinem langen, roten Bart sieht Andreas Hampl (27) ein bisschen aus wie ein Wikinger. Bei Eishockeyspielen des ERSC Amberg stört die Pracht nicht. Im Gegenteil: „Als der Bart ab war, habe ich die Kälte viel mehr gespürt.“ Trotzdem kommt es manchmal vor, dass ihn ein Gegner am Bart packt und zieht: „Bis jetzt ist aber noch nichts Schlimmes passiert.“
Bild: Petra Hartl

Kellner Felix Janka sagt: „Seitdem ich Schnauzer tragen kann, trage ich auch Schnauzer.“ Pflege findet er besonders wichtig. „Egal ob Essen oder Gerüche, es bleibt einfach schnell etwas hängen.“ Liebevoll nennt er seinen Oberlippenbart deshalb Flavour-Saver (Geschmacksretter).
Bild: pkmo

Philipp Butz hat sich für einen Mix aus Oberlippen- und Kinnbart entschieden. Ein mehrwöchiger USA-Aufenthalt hat den Amberger (32) vor fünf Jahren auf den Geschmack gebracht: „Ich wollte es ausprobieren. Dann habe ich den Bart so zugeschnitten, wie er mir am besten gefallen hat.“ Seine Mutter sei begeistert gewesen, die Freundin findet’s auch gut. Vorteil dieser Variante: „Ich brauche für das Stutzen weniger Zeit, als wenn ich mich rasieren würde.“
Bild: exb

Sandro Bielesch gesteht: „Ehrlich gesagt hat es damit angefangen, dass ich zu faul war, mich zu rasieren.“ Seit sieben Jahren trägt er den klassischen Drei-Tage-Bart, den er besonders pflegeleicht findet. „Manchmal ist es aber auch ein Zehn- oder Zwanzig-Tage-Bart“, räumt der 27-Jährige ein.
Bild: thomas.kosarew@oberpfalzmedien.de
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