Pater Seraphin Broniowski sieht durch die Generalsanierung und Ergänzung des bestehenden Hauses die Ruhe am Berg nicht wirklich gefährdet, wie das manche Menschen in Amberg befürchten. „Ich glaube, das wird kein Problem“, meinte der Ordensmann am Freitagnachmittag zu dieser Entwicklung, die die Franziskaner aus Krakau - sie haben 2007 die Wallfahrtsseelsorge auf Ambergs Wahrzeichen übernommen - nach seinen Worten "akzeptieren". "Früher oder später" wäre dieser Schritt eines Umbaus und einer Erneuerung der Wirtschaft sowieso gekommen, weil das denkmalgeschützte Gebäude an etlichen Stellen schon seit Jahren entsprechend marode und nicht mehr zeitgemäß ist.
Klar, das "Hauptziel am Berg" sei weiter die Wallfahrtskirche mit ihrem Gnadenbild zur Verehrung der Gottesmutter, macht der Guardian deutlich. Aber diesen Zweck sieht er nicht gefährdet, zumindest wenn die größeren Gesellschaften, die künftig in der erweiterten Gaststätte mit Übernachtungsgelegenheit bewirtet und untergebracht werden können, vor allem Hochzeitspaare mit ihren Gästen sind.
Generalvikar erlässt Dekret
Doch das war am Freitag eigentlich gar nicht das Hauptthema im Refektorium der Franziskaner. Angeschnitten wurde es nur auf AZ-Nachfrage, nachdem sich die neue Verwaltung der Filialkirchenstiftung Mariahilfberg in ihrer erst seit Anfang Juli offiziell bestehenden Zusammensetzung das Kloster und die Aufgaben dort persönlich ansehen wollte. Pater Seraphin als Vorstand hatte den ebenso neu bestellten Kirchenpfleger Franz Mertel (Ambergs Ex-Stadtkämmerer) und zwei weitere Mitglieder, die von der Mutterpfarrei St. Martin in dieses Gremium entsandt sind - Herbert Schaller und Michael Koller - zu Gast. Außerdem nahm der von Mariahilfbergseite bestimmte Paul Meyer aus Etsdorf an dem Treffen teil, der die fünfköpfige Kirchenverwaltung für sechs Jahre bis 2024 komplettiert.
Entstanden ist sie per Dekret des Bistums Regensburg, das Generalvikar Michael Fuchs Ende Februar erlassen hat. Er verfügte, dass die Filialverwaltung so zu bilden ist und die Arbeit der eigentlich schon immer existierenden Kirchenstiftung Mariahilfberg damit klar geregelt weitergeht. Zuletzt war sie durch verschiedene Probleme, die kaum öffentlich wurden, etwas beeinträchtigt gewesen.
Dass die Dinge mit dem Dekret, der neuen Mannschaft und eindeutigen Zuständigkeiten nun wieder strukturierter laufen, freut auch den Guardian. Neben Unterhalt von Kirche und Wohngebäuden sowie dem Sachbedarf für die Wallfahrtsseelsorge obliegt der Stiftung auch alles rund um Vorbereitung und Realisierung des beliebten Bergfestes.
Als erste große Aufgabe fällt die Generalsanierung und Erweiterung der Bergwirtschaft mit in die Verantwortlichkeit der neuen Filialkirchenverwaltung am Mariahilfberg. Alle Arbeiten und Investitionen werden zwar, wie berichtet, von einem Investor getragen. Aber Absprachen mit ihm, auch während der Bau- und Betriebszeit, die ein auf 102 Jahre geschlossener Erbpachtvertrag regelt, sind ebenso Sache des Gremiums. Außerdem muss Kirchenpfleger Franz Mertel gleich zu Beginn seines neuen Amts manches hartnäckige Gerücht ausräumen, wie er erzählte: Zum Beispiel, dass das Geld der Stiftung nun wieder am Berg bleibe und nicht wie angeblich zuletzt nach St. Martin fließe. Das war nach Mertels Auskunft noch nie so gewesen und ist eine ebenso falsche wie fast schon böswillige Parole.
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