Um den Dialog zwischen den Einrichtungen untereinander sowie mit der Stadt Amberg zu fördern und gemeinsam die Aufgaben der Zukunft anzugehen, hatte die Stadt zu einem seniorenpolitischen Austauschgespräch ins Rathaus eingeladen. "Wie sehen die Bevölkerungsprognosen aus? Wie ist der aktuelle Bedarf an Pflegeplätzen und an einer Unterstützung durch Fachleute? Wie geht man mit dem Fachkräftemangel um?" Das waren nur einige der Punkte, die auf der Tagesordnung standen.
Oberbürgermeister Michael Cerny, der zuständige Referatsleiter Harald Knerer-Brütting, der Leiter des Amtes für soziale Angelegenheiten, Martin Reinhardt, und Sabrina Liermann von der städtischen Seniorenstelle konnten dabei sowohl Vorstände, Geschäftsführer und Leiter der Amberger Seniorenheime und ambulanten Dienste begrüßen. Außerdem stellte der Leiter des neuen Landesamtes für Pflege, Markus Schick, seine Behörde vor.
Schon 54 Mitarbeiter
Schick führte aus, dass im ehemaligen Bundeswehrkrankenhaus inzwischen 54 Mitarbeiter beschäftigt sind. Rund 350 000 Anträge auf das Landespflegegeld seien bislang gestellt worden, berichtete Schick. Zudem rund 650 Bewerbungen um den Hebammen-Bonus eingegangen. Zu den anstehenden Aufgaben gehöre die Errichtung einer Geschäftsstelle für Hospiz- und Palliativversorgung, ein Demenzfonds, die generalistische Pflegeausbildung und die Versorgungsforschung, so der Leiter des Landesamts weiter. In Bezug auf die Investitionskostenförderung sei vorgesehen, ab dem 1. Juli jährlich bis zu 1000 Neueinrichtungen von Pflegeplätzen finanziell zu unterstützen.
Oberbürgermeister Michael Cerny machte deutlich, dass es eine zentrale Aufgabe sei, den Pflegeberufen mehr Anerkennung und Wertschätzung entgegenzubringen. "Vertrauen in die Pflegenden ist entscheidend, nicht die Dokumentation", so der OB. Zudem stand die sogenannte generalistische Ausbildung im Mittelpunkt der Betrachtungen, die die bisherigen Ausbildungen in der Alten-, Kinderkranken- und Krankenpflege miteinander verbindet. Wie Christine Hecht von der Gesundheitsregion Plus ausführte, beginnt in diesem Monat dazu eine Fragebogenaktion für die Träger. Im Juli findet dann eine Informationsveranstaltung zu dem Thema statt.
Ein weiterer Tagesordnungspunkt bezog sich auf die Pflegebedarfsplanung, bei der die Entwicklung im ambulanten, teilstationären und stationären Bereich von 2012 bis 2032 untersucht worden ist. Im Vergleich ergebe sich in sämtlichen Pflegebereichen ein Mehrbedarf, so der Leiter des Amts für soziale Angelegenheiten, Martin Reinhardt. So gehe man stationär von zusätzlichen 152 Plätzen, ambulant von einem Anstieg von 231 auf 207 Plätze aus. Auch für die Tages- und die Kurzzeitpflege werde ein zusätzlicher Bedarf prognostiziert.
Im anschließenden Dialog legten die Träger und Betreiber von Senioreneinrichtungen dar, dass derzeit eine große Nachfrage besteht. Sie vermuteten, dass die errechneten Zahlen noch übertroffen werden. Sabine Beil von der Fachstelle für Pflege- und Behinderteneinrichtungen ging auf die Auswirkungen der Verordnung zur Ausführung des Pflege- und Wohnqualitätsgesetzes in Bezug auf die baulichen Mindestanforderungen ein.
Wolfgang Babl vom Stadtplanungsamt stellte die drei neuen Einrichtungen vor, die derzeit in Amberg gebaut werden sollen oder schon vor der Fertigstellung stehen. Da wären zum einen das betreute Wohnen der Stadtbau Amberg in der Vimystraße mit 13 Seniorenwohnungen und angeschlossener Pflegeambulanz. In der Brentanostraße entsteht ein Zentrum mit 27 Seniorenwohnungen, 24 Tagespflegeplätzen, 16 Eigentumswohnungen und zwei ambulanten betreuten Wohngemeinschaften.
Zuschüsse möglich
Geplant ist weiterhin eine Einrichtung an der Breslauer Straße, die insgesamt 70 Seniorenwohnungen und 40 Tagespflegeplätze umfassen soll. Wie Stadtkämmerer Franz Mertel erläuterte, können Träger von vollstationären Einrichtungen der Altenpflege bei nachgewiesenem Bedarf bei Bauvorhaben von der Stadt eine Förderung erhalten. Die Richtlinien dazu sind auf der Homepage der Stadt nachzulesen.













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