Amberg
02.04.2019 - 13:37 Uhr

Ratgeber Gesundheit: Vor Darmkrebs schützen

Darmkrebs ist laut einer Mitteilung des Klinikums St. Marien bei Frauen die zweithäufigste, bei Männern neben Lungen- und Prostatakrebs die dritthäufigste Krebserkrankung. Deswegen kommt der Vorsorge eine bedeutende Rolle zu.

Dr. Wolfram Schief (links) und sein Kollege Marc Dauer referierten beim Ratgeber Gesundheit. Bild: Klinikum
Dr. Wolfram Schief (links) und sein Kollege Marc Dauer referierten beim Ratgeber Gesundheit.

Mit dem Alter steige das Risiko deutlich, sagte Dr. Marc Dauer, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin II, zum Auftakt der Veranstaltungsreihe Ratgeber Gesundheit.

In Deutschland erkranken jedes Jahr etwa 70 000 Menschen an Darmkrebs. Darum: "Prävention ist das A und O." Wesentliche Faktoren seien eine konsequent gesunde Ernährung und körperliche Bewegung. Auch Alkohol stelle einen Risikofaktor dar. Aber: "Es ist schwierig, hier exakte Verhaltensregeln aufzustellen. Ich möchte niemandem das gelegentliche Glas Rotwein verbieten."

"Wir sitzen zu viel"

Auch die Bewegung komme oft zu kurz: "Wir sitzen zu viel. Unser Körper ist darauf ausgelegt 30 Kilometer pro Tag zu laufen." Zudem sei es Aufgabe des Hausarztes, Risikoerkrankungen wie entzündliche Darmerkrankungen optimal zu therapieren, das familiäre Risiko abzufragen oder auch Vorsorgeuntersuchungen zu besprechen und anzubieten. "Darmkrebs entwickelt sich meist langsam aus gutartigen Vorstufen, den sogenannten Polypen heraus. Die Zahl der Polypen steigt mit zunehmendem Alter. Bis zu zehn Jahre brauchen die Polypen, um sich zu Darmkrebs zu entwickeln." Hinweis kann Blut im Stuhl sein. Krankenkassen übernehmen laut Dauer einen Test ab dem 50. Lebensjahr. Ab dem 55. werde auch eine Darmspiegelung bezahlt. Bei familiärer Vorbelastung sollten die Untersuchungen allerdings schon früher gemacht werden.

Gute Heilungschancen

Je früher Darmkrebs erkannt wird, desto besser stünden die Chancen auf Heilung. Die beste verfügbare Vorsorgemöglichkeit sei die Darmspiegelung. Sie senkte das Sterblichkeitsrisiko um 66 bis 90 Prozent. Doch die Beteiligung sei ernüchternd. Weniger als 20 Prozent der über 50 Jahre alten Frauen und Männer nutzen diese Möglichkeit. Angst vor der Untersuchung zu haben, ist laut Dr. Marc Dauer unbegründet.

Den zweiten Teil des Vortrags gestaltete Dr. Wolfram Schief, Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie. Er sagte: "Ein chirurgischer Eingriff ist dann nötig, wenn die Polypen bei der Spiegelung nicht entfernt werden können."

 
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