"Industrie 4.0" dieser Begriff ist in aller Munde. Große wie kleine Firmen müssen sich den Herausforderungen stellen. Umso wichtiger ist es, dass vor allem der Nachwuchs fit ist. Das Berufliche Schulzentrum in Amberg ist neben Cham, die einzige Einrichtung in der Oberpfalz, die zunächst mithilfe des Pilotprojekts ihren Unterricht umgestalten kann. Zwei Millionen Euro stellte das Kultusministerium für die insgesamt 17 Schulen zur Verfügung. "Es ist wichtig, dass in den Berufsschulen nichts unterrichtet wird, was nicht mehr zeitgemäß ist", stellte Sibler bei seinem Besuch fest.
Derzeit sei die Schule damit beschäftigt, Geräte und Produkte einzukaufen, erklärte deren Leiter Martin Wurdack. Nichts weniger als reale Produkte will die Schule in einer sogenannte Smart-Factory herstellen. Inklusive allem, was dazu gehört: von der Anfrage, über die Fertigung bis hin zum kaufmännischen Teil. "Sämtliche Abläufe sind digital verknüpft, damit jeder Schüler nachvollziehen kann, wie weit ein Prozess ist", erklärte Fachoberlehrer Thomas Fink dem Minister.
Angeschafft hat sich die Schule dank der Förderung unter anderem einen Projektionsscanner. Damit lässt sich ein Bauteil, das auf einem Drehteller abgelegt wird, von allen Seiten genauestens vermessen. Auf dem PC erscheint innerhalb weniger Sekunden ein Abbild des Bauteils. Jene Daten können nun für den 3-D-Drucker verwendet werden. Er kann komplizierte Bauteile aus einem sehr widerstandsfähigen Kunststoff herstellen. Auf diese Weise haben Finks Schüler eine Sortiermaschine gefertigt.
Sibler zeigte sich begeistert: "Das ist ein großartiges Projekt." Er sieht darin auch die Stärke der bayerischen Berufsschulen. "Die graue Theorie wird hier sofort in die Praxis umgesetzt. Damit haben wir optimalen Lernerfolg bei den Schüler", war er überzeugt.
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