"Und am Anfang war es Nacht" - hinter diesem Titel verbarg sich ein Märchenabend mit Musik, an dem Erzählerin Sabine Kreiner bei der Premiere heuer in der Stadtbibliothek einen überwältigenden Zuspruch erfahren hatte. Jetzt gab es eine zweite Auflage im Ring-Theater als Benefizveranstaltung zugunsten des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF), die ebenfalls sehr gut besucht war. Kino-Eigentümer Andreas Wörz überließ seine Räumlichkeiten gerne und unterstützte die Veranstaltung auch in seiner Funktion als Vorsitzender des Amberger Kulturvereins.
Nur spärlich erhellt war der Saal, als die Gäste eintrudelten. Deutlich zu sehen waren jedoch das Equipment und die Instrumente: Gongs, Trommeln, Tamburins und Percussions. Für die Musik waren Helmut Kaiser und Patti Sonnleitner aus Regensburg zuständig. SkF-Vorsitzende Marianne Gutwein erklärte zunächst den Hintergrund der Aktion: Der Erlös fließe in den Bau neuer Schutzwohnungen und eines Frauenhauses. Nach der Begrüßung herrschte Kino-Finsternis: Ur-Klänge ertönten und stimmten auf den Abend ein, der die Gäste mit Mythen, Märchen und Musik mitnahm auf eine Reise durch die Schöpfungsgeschichte und die Lichtwerdung. Nachdenklich machend und melancholisch, witzig und heiter, romantisch und verträumt waren die Erzählungen, denen Kreiner mit Gestik, Mimik und ihrer Stimme Leben einhauchte und ihre Zuhörer in eine andere Welt versetzte.
Mit der hawaiianischen Schöpfungsgeschichte "Dem Tag entgegen" gab sie eine Kostprobe ihres Talents. Danach ging es um das Feuer und den Mond aus Papua auf Neuguinea und weitere Geschichten. Auch die Entstehung der Sternschnuppen spielte eine Rolle. Mit viel Fingerspitzengefühl interpretierte Helmut Kaiser mit Unterstützung von Patti Sonnleiter die Erzählungen mal mit unheimlichen, mal mit exotischen und mal mit vertrauten Klängen. So lange, bis es wieder hell war im Kino-Saal.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.