Amberg
03.09.2020 - 13:17 Uhr

Schwarzer Humor blitzt bei Ausstellung in Stadtbücherei auf

Ein bisschen Schwarzer Humor darf es sein, wenn sich Karikaturisten mit Alltäglichem wie „Sterben, Tod und Trauer“ auseinandersetzen. Der Hospizverein präsentiert zu seinem 25-jährigen Bestehens eine Ausstellung in der Stadtbücherei.

von usc
Georg Franz Fröhler, Vorsitzender des Hospizvereins Amberg (links), hatte zur Vernissage der Karikaturenausstellung, den Amberger Poeten und Liedermacher Peter Seidl (rechts) eingeladen. Seine Lesung aus der Sammlung „Wenn die Tage kürzer werden“ sollte die Besucher zum Nachdenken anregen. Bild: usc
Georg Franz Fröhler, Vorsitzender des Hospizvereins Amberg (links), hatte zur Vernissage der Karikaturenausstellung, den Amberger Poeten und Liedermacher Peter Seidl (rechts) eingeladen. Seine Lesung aus der Sammlung „Wenn die Tage kürzer werden“ sollte die Besucher zum Nachdenken anregen.

45 Künstler aus ganz Europa und aus dem Iran nähern sich mit ihren Karikaturen dem Thema „Sterben, Tod und Trauer“ auf humorvolle, nachdenkliche, auch provokative und sensibilisierende Weise an, mit Darstellungen über Demenz, Sterbeängste und Begräbniskultur. Zu sehen ist das alles in einer Ausstellung in der Stadtbücherei Amberg.

„Das Thema ist immer präsent. Und nicht nur jetzt, während der Corona-Pandemie“, gab der Vorsitzende des Amberger Hospizvereins, Georg Franz Fröhler, bei der Vernissage in der Stadtbibliothek zu bedenken. „Schwarzer Humor kann abgründig, aber genauso tiefsinnig sein“, stellte Fröhler am Mittwochabend vor geladenen Gästen vornehmlich aus dem Bereich Erwachsenbildung fest.

Er zitierte dazu den Schauspieler und Kabarettisten Werner Fink: „Humor ist die Lust zum Lachen, wenn einem zu Heulen ist“. Fink ist in den Augen von Fröhler ein Meister des „Wörtlichnehmens“, ein Mann der halben Sätze, der das Publikum zu Ende denken ließ und es verstand, selbst Todernstes so mitzuteilen als sei es reiner Jux.

„Humor und Lachen ist unter anderem auch ein Teil unserer ehrenamtlichen Arbeit, in der Palliativ-Care-Fachberatung, in der Begleitung schwerstkranker und sterbender Menschen, bei der Unterstützung und Entlastung von Angehörigen und bei unseren Begegnungen und Hilfestellungen in den Trauerkaffees in Amberg und Hirschau sowie in unserer Trauerarbeit mit Erwachsenen, Kindern und Jugendlichen“, sagte Fröhler.

Peter Seidl, Pianist, Poet und Liedermacher, trug dazu passend einige Gedanken zum Themenkreis „Wenn die Tage kürzer werden. Alter – Krankheit – Tod“ vor, die zum Teil sehr persönlich waren. Ambergs 2. Bürgermeister Martin Preuß, der in sein Grußwort auch stellvertretenden Landrat Franz Mädler einbezog, würdigte die nunmehr 25-jährige Arbeit des Hospizvereins, der aus kleinen Anfängen „was Großes“ geworden sei. „Es ist eine schöne Aufgabe, für Sterbende da zu sein“, sagte Preuß. Er dankte den Vereinsgründern und den Ehrenamtlichen, die meist im Verborgenen und im Stillen als Helfer tätig seien.

Die Ausstellung, die der Hospizverein Bamberg zur Verfügung gestellt hat, ist bis Freitag, 25. September, zu den üblichen Öffnungszeiten in der Stadtbibliothek zu sehen. Die Bamberger haben dazu einen Ausstellungskatalog zusammengestellt, der in der Stadtbücherei aufliegt.

 
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