Amberg
11.09.2019 - 14:56 Uhr
Wir suchen ein neues Zuhause: Vier Hunde aus dem Tierheim in Amberg

Schäferhund-Husky-Mischling Leo ist am 1. Mai 2013 geboren und schon seit einem Jahr im Tierheim Amberg zu Hause. Er hat mit dem Vorurteil "großer schwarzer Hund" zu kämpfen, erzählt die Mitarbeiterin Jenny Caudill. "Leo ist ein treuer Weggefährte, wenn man erst einmal sein Vertrauen gewonnen hat." In seinem alten Zuhause hat Leo gelernt, auf sich selbst zu achten, daher ist er eher vorsichtig, wenn es darum geht, fremde Menschen kennen zu lernen. Seine neue Familie braucht also etwas Geduld und Zeit, um eine Bindung zu dem Mischling aufzubauen. "Ist das erst einmal geschafft, haben die neuen Besitzer in ihm aber einen Freund fürs Leben gefunden." Viel Bewegung ist für Leo sehr wichtig. Sein zukünftiger Kompagnon sollte also sportlich und aktiv sein. "Mal ein kurzer Spaziergang ist für ihn nicht genug", erklärt Caudill. Auch geistig will Leo ausgelastet werden. Er soll als Haushund gehalten werden. Ein großer, eingezäunter Garten wäre optimal. Gegen Kinder hat er grundsätzlich nichts einzuwenden. "Sie sollten aber standfest sein." Leo hat einen sehr stark ausgeprägten Jagdinstinkt. Mit Kleintieren oder Katzen versteht er sich deshalb nicht. Bei anderen Hunde ist es eine Frage der Sympathie, ob sie Freunde werden. Leo ist sehr reinlich, kastriert wurde er nicht. Stundenweise kann Leo alleine gelassen werden, auch Autofahren ist möglich. Der Mischling ist sehr lernwillig. "Mit ein paar Trainingseinheiten kann er sicherlich auch mit in die Stadt genommen werden."
Bild: Stephan Huber

"Conrad ist ein sehr lieber, ruhiger und ausgeglichener Hund", beschreibt Jenny Caudill den reinrassigen deutschen Drahthaar, der auch Cony gerufen wird. Er ist seit April dieses Jahres im Tierheim Amberg untergebracht und war zuvor bei einem Hobby-Jäger zu Hause. Conys Jagdtrieb ist durchaus noch vorhanden, beim Zusammenleben mit anderen Tieren ist daher vermutlich eher Vorsicht geboten. Geburtstag feiert Conrad am 5. Juni 2010. Er ist sehr aktiv und braucht viel Bewegung. "Am liebsten spielt Cony mit seinem Ball. Das ist ein Highlight für ihn." Abgesehen davon hat es dem deutschen Drahthaar vor allem das Aufspühren von Fährten angetan. "Ein super Hobby für ihn wäre zum Beispiel Mantrailing." Mit anderen Hunden kommt Conrad meistens klar. Bei Kindern ist es wichtig, dass sie ein gewisses Alter haben und ihm gegenüber standhalten können. Wenn es sich nicht um einen all zu großen Zeitraum handelt, kann Conrad auch mal alleine gelassen werden. "Mit ein bisschen Übung" kann man Conrad auch im Auto mitnehmen. Er ist stubenrein und nicht kastriert.
Bild: Stephan Huber

Der achtjährige Schäferhund-Dackel-Mix Alex sucht schon seit Anfang 2017 eine neue Familie. Zusammen mit sieben anderen Hunden ist er ins Amberger Tierheim gekommen. Während alle anderen Hunde schon ein neues Zuhause gefunden haben, sucht er immer noch nach einem neuen Herrchen. Mit seinen Artgenossen verträgt sich Alex äußerst gut. " Wenn es da Probleme gäbe, wäre das eine Seltenheit", versichert Caudill. Der Mischling hat ein starkes Markierverhalten, ist aber sowohl kastriert, als auch stubenrein. Letzteres jedoch nur, wenn er genügend Auslauf hat. Wer sein Herz erobern will, muss aber eine Menge Geduld mitbringen und sich auf eine lange Kennenlernzeit einstellen. "Alex ist Neuem gegenüber sehr skeptisch und bleibt vorerst lieber auf Distanz." Wer es aber schafft, sein Vertrauen zu gewinnen, hat in ihm eine liebenswürdigen und treuen Freund gefunden. Mit Kindern ab einem gewissen Alter kommt Alex durchaus klar. "Kleine Kinder, die viel Chaos und Geschrei verursachen, schüchtern ihn ein." Obwohl er seine Ruhe braucht, ist er dennoch aktiv und will ausgelastet sein. "Um ihn auf Autofahrten mitzunehmen, braucht es erst etwas Übung", vermutet Jenny Caudill. "An ungewohnte Situationen muss sich der Rüde, genau wie an seinen neuen Besitzer, zunächst gewöhnen."
Bild: Stephan Huber

Der Labrador Mo hat schon einiges durchmachen müssen. Mit geschätzt hundert anderen Tieren, darunter vielen Welpen, lebte er auf einem Hof in Königsmoos (Landkreis Neuburg-Schrobenhausen). Die Zustände seien Katastrophal gewesen. Viele der Hunde waren krank, abgemagert und verwahrlost. Seit Ende vergangenen Jahres wohnt Mo schon im Tierheim. "Er ist kein klassischer Familienhund", sagt Jenny Caudill. Mo braucht ein Herrchen mit viel Erfahrung und viel Zeit: "Jemand, der rund um die Uhr für ihn da ist." Mo hat wenig Bezug zu Menschen. "Wir haben schon viel mit ihm gearbeitet." Auch wenn er immer noch sehr zurückgezogen ist, traue er sich mittlerweile schon ein wenig mehr als am Anfang. Mo ist lernwillig und neugierig. "Besonders wichtig für ihn wäre eine Bezugsperson, die täglich mit ihm übt." Er kennt das Leben im Haus nicht, daher kann er jetzt noch nicht alleine gelassen werden. Bei Spaziergängen muss der Labrador stets an der Leine geführt werden. Er benötigt ein Sicherheitsgeschirr und eine doppelte Sicherung. Er ist nicht kastriert, aber vermutlich stubenrein. "Mo hat es verdient, ein anderes Leben zu leben." Dafür braucht er ein neues Zuhause in einer ruhigen Gegend sowie einen offenen Hundeliebhaber mit viel Zeit, Geduld und Erfahrung.
Bild: Stephan Huber
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