Amberg
21.11.2019 - 15:16 Uhr

Wenn Trucker und Rocker nach der Bibel lechzen

Viele Menschen kennen sie vom Urlaub - besser gesagt aus ihren Hotelzimmern: die Bibeln des Gideonbundes. Seine 270 000 Mitglieder weltweit verteilen das Neue Testament kosten- und zwanglos; gern genutzte Auslegestellen sind Gästehäuser.

Die Gideon-Bibel erfreut sich großer Beliebtheit. Bild: Stephan Huber
Die Gideon-Bibel erfreut sich großer Beliebtheit.

So haben Millionen Exemplare die Reise um den Globus angetreten und warten vielerorts griffbereit zum Mitnehmen auf Leser. Einer, der vom internationalen Werk der Gideons voll überzeugt und seit über 20 Jahren für sie unterwegs ist, ist Klaus Schmoll aus Nürnberg. Als geschäftsführender Gesellschafter eines erfolgreichen Handwerksbetriebs mit über 50 Mitarbeitern würde man wohl nicht erwarten, dass er sich privat in den Dienst dieser Sache stellt.

"Christ und Unternehmer ist ein Spannungsfeld", sagt er selber und berichtete jetzt bei der überkonfessionellen Gruppe Christen im Beruf davon, dass es sich trotzdem "rentiert, als Unternehmer auch Christ zu sein". In seiner Firma, aber auch bei vielen anderen Gelegenheiten hat er nach eigener Auskunft erlebt, dass es meist einfach ist, Menschen mit der Bibel in Berührung zu bringen - selbst solche, die das Buch der Bücher bisher nie aufgeschlagen haben.

Von ungefähr kommt dieser Erfolg allerdings nicht - Klaus Schmoll spricht viel mit den Menschen und legt selbst Zeugnis ab von seinen Glaubenserfahrungen, wie er bei dem Vortragsabend im Drahthammer Schlößl darstellte. Er schilderte, wie es ihm durch Beharrlichkeit und gern zitierte plakative Bibelstellen gelingt, seine Zuhörer für das Wort Gottes zu interessieren. Moslems zählten dazu genauso wie andere Religionen und Völker, von denen der Ingenieur für Versorgungstechnik allein in seiner Firma 18 verschiedene Nationalitäten hat. Iraker, Iraner, Syrier, Eritreer und Äthiopier hätten "kein Problem damit, wenn ich ihnen in ihrer Landessprache eine Bibel schenke". Gerade das - die eigene Sprache - sorge oft für Begeisterung und spontanes Blättern in den Seiten.

Für Klaus Schmoll ist das "eine Möglichkeit, Menschen mit Gott in Verbindung zu bringen, sie mit ihm vertraut zu machen". Natürlich gebe es weitere, aber das Schenken eines Neuen Testaments sei wohl eine der einfachsten Varianten, die stärker genutzt werden solle. Das ist der Antrieb der Gideons aus Sicht des Nürnbergers, der weitere Beispiele für die "wunderbaren Chancen des Gideon-Dienstes" nannte.

Seit einiger Zeit sind die Bibel-Verteiler zum Beispiel auch auf den Autobahnen und ihren Raststätten unterwegs, um dort pausierenden Lkw-Fahrern das Gotteswort auszuhändigen und mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Schließlich suche jeder Mensch "nach Halt und etwas, das bleibt", so Schmoll. Das gilt nach seiner Erfahrung sogar für Rocker und andere, von denen man aufgrund ihres Aussehens oft eine falsche Vorstellung habe. Ihnen hat der Nürnberger auch schon Bibeln überreicht und ihre gar nicht so harten Herzen damit angerührt.

 
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