Harald Schwartz macht keinen Hehl daraus: "Ulm ist in der Pole-Position." Die Stadt in Baden-Württemberg war bereits im März als Sitz für das neu zu bildende "Kommando Strategische Verlegung" der Nato im Gespräch. Daran hat sich bis jetzt nichts geändert, wie aus gut informierten Kreisen des Militärs zu erfahren war. Offenbar sticht der Trumpf, den Ulm ausspielen kann: Dort ist bereits das Multinationale Kommando Operative Führung der Bundeswehr ansässig. Eine Einheit, die die Aufgaben des neuen Nato-Kommandos auf nationaler Ebene quasi schon vorwegnimmt.
Es geht um rund 300 Dienstposten, für die natürlich Platz in der seit März leerstehenden Leopoldkaserne wäre. Schwartz hat im Frühjahr alle Entscheider angeschrieben und seinen Briefen ein Acht-Punkte-Papier mit Argumenten für Amberg beigefügt. Die Lage zwischen den beiden Truppenübungsplätzen Grafenwöhr und Hohenfels führte er an, die Akzeptanz einer solchen Einrichtung in der Bevölkerung und die Militärgeschichte der Stadt, aber auch technische Dinge, wie die IT-Infrastruktur (OTH und Industrie 4.0) sowie die Verkehrsanbindung.
Das führte dazu, dass sich Ministerpräsident Markus Söder (CSU) bei Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) eindeutig für Amberg - und nicht für Grafenwöhr - positioniert hat. Von der Leyen steht nun vor der Entscheidung, den Zuschlag entweder für Baden-Württemberg zu erteilen, wo die Grünen regieren, oder ins unionsgeführte Bayern. Am Donnerstag, 7., und Freitag, 8. Mai treffen sich die Nato-Verteidigungsminister in Brüssel. Dort soll der Beschluss verkündet werden.













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