Geschäftsstellenleiter Richard Weigert hat im März vergangenen Jahres damit begonnen, in seiner Freizeit Informationen über die Geschichte der Behörde zusammenzutragen. Herausgekommen ist eine umfassende Arbeit, die sich neben der Steuerverwaltung aus kurpfälzischer und kurbayerischer Zeit insbesondere mit den bisherigen Standorten befasst. Erwähnt werden Hofkastenamtsgebäude, Rentmeisterhaus in der Regierungsstraße sowie das kurfürstliche Schloss und Zeughaus,wo das Amt bis 1988 war.
Ausgehend von einem eklatanten Raummangel Anfang der 60er-Jahre begann die Grundstückssuche und Planungsphase. Trotz zahlreicher Widerstände - bis hin zu einer Nachbarschaftsklage vor dem Bayerischen Verwaltungsgerichtshof - konnte das Großprojekt mit den drei Gebäuden des Finanz-, Vermessungs- und Bauamtes ab 1988 bezogen werden.
Daneben spielen in der Abhandlung auch Interna zwischen dem damaligen Finanzamtsvorsteher Dr. Richard Rummel, der Leitung des Bauamts und dem verantwortlichen Architekten Helmut Streit aus Waldkirchen eine Rolle. Auch die Verkehrs- und Parksituation im Quartier mit Ambergs erstem Parkscheinautomaten und die Kunst am Bau wird beleuchtet. Das Ergebnis der Nachforschungen stellte Richard Weigert in einer 90-minütigen Kurzfassung bei einer kleinen Feierstunde vor, die der Amtsleiter Friedbert Seidel und der örtliche Personalrat angeregt hatten. Vor ehemaligen Finanzamtsangehörigen stellte Weigert seine Arbeit erneut vor: "Sie waren es, die die beengte Situation im Zeughaus und den turbulenten Umzug in einen nur halbwegs fertiggestellten Neubau am eigenen Leib miterleben mussten." Im Nachhinein stelle sich die damals kommunalpolitisch sehr umstrittene Standortentscheidung als richtig und sinnvoll heraus. Richard Weigert dazu: "Die Skelettbauweise und der verwendete Material-Mix mit Stahl, Glas, Beton und Sandstein verursachte seinerzeit erhebliche Meinungsverschiedenheiten, war offensichtlich der Zeit etwas voraus und wird heute von den Beschäftigten durchwegs als sehr positiv bewertet."
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