Rückblick: Ende Oktober fand im Kreis Schwandorf eine Jagd statt. Eine Woche später fühlten sich sieben Jäger krank. So sehr, dass sie am Wochenende in die Notaufnahme kamen. Kopfweh, Brust- und Gliederschmerzen sowie hohes Fieber machten ihnen zu schaffen. Die Ärzte reagierten laut Gräß prompt und setzten sich mit der Station A9 der Medizinischen Klinik II und dem Labor in Verbindung. Der Verdacht sei nahe gelegen, dass es sich um eine Infektionskrankheit mit hoch virulentem Keim handeln könnte. Da die Patienten alle an der gleichen Jagd beteiligt waren, vermuteten Waidmänner und Ärzte unisono, dass es sich um Tularämie, die Hasenpest, handeln könnte. Professor Hamid Hossain, Chefarzt der Mikrobiologie, wurde auf den Fall aufmerksam. Er veranlasste klinische und mikrobiologische Untersuchungen. Influenza und ähnliche Erkrankungen seien rasch ausgeschlossen worden.
Doch bis es eine endgültige Bestätigung des Verdachtes gab, verging Zeit, da die Antikörper frühestens nach zehn Tagen nachweisbar seien. Gräß über diese Zeit des Wartens: "Der Umgang mit einer zwar seltenen, aber durchaus gefährlichen Infektionskrankheit war für alle Abteilungen eine besondere Herausforderung." Doch es habe funktioniert: "Von der Notaufnahme über Station bis zum Labor arbeiteten alle Hand in Hand und sehr professionell." Alle Jäger wurden direkt ab der Aufnahme mit Antibiotika behandelt und nach einigen Tagen entlassen.













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