"Daher ist es besonders wichtig, dass Mädchen und Buben bereits im frühen Alter politische Mitgestaltung einüben und sich zu demokratiefähigen Personen entwickeln. Das geschieht dann, wenn sie in ihrem Alltag Demokratie leben können", schreibt die Kommunale Jugendarbeit Amberg-Sulzbach in einer Pressemitteilung. Schule als Lebensort werde immer wichtiger und biete sich als Bildungseinrichtung für das Projekt "Planspiel Heimat - spielerisch Demokratie vermitteln" sehr gut an. Projektleiterin Anita Kinscher hatte es sich deshalb auch in Rieden, Edelsfeld und Königstein zwei Tage lang zur Aufgabe gemacht, das Thema Politik kindgerecht zu verpacken. Viertklässler haben dabei die Möglichkeit, einmal selbst in die Rolle von Kommunalpolitikern in der fiktiven Stadt Felddorf zu schlüpfen.
Eigenständige Akteure
Die Kinder teilten sich dazu in Kleingruppen auf und mussten darüber entscheiden, ob in Felddorf eine Umgehungsstraße gebaut wird oder nicht. So erlangten die Kinder als eigenständige Akteure erste elementare Erfahrungen in politischen Entscheidungs- und Diskussionsprozessen. Der Lösungsweg war allerdings oft nicht leicht, da die Mitglieder der anderen Parteien nicht immer der gleichen Meinung sind. Will die Umweltpartei unbedingt den Wald der Stadt schützen, so ist es der Elternpartei am wichtigsten ihren Kindern einen sicheren Schulweg zu bieten. Mit interessanten Stadtratssitzungen und offenen Diskussionsrunden wurde dennoch eine gute Lösung gefunden.
Lotsen und Ampeln
Am Ende waren sich alle Parteien einig, die Verkehrssituation durch Geschwindigkeitsbegrenzungen, Ampeln und Schülerlotsen sicherer zu machen und auf die Umgehungsstraße zu verzichten. Die Kinder waren während des Projekts sehr redegewandt und brachten den Bürgern mit klaren und überzeugenden Argumenten ihren Standpunkt näher.
Die Schul- und Klassenleitungen der Grundschulen in Rieden, Edelsfeld und Königstein freuten sich über die Besuche der Bürgermeister Erwin Geitner, Hans-Jürgen Strehl und Hans Koch, die den Kindern beim Abschlussplenum alle Fragen rund um das Thema Gemeindepolitik und reales Politikerdasein beantworteten, und bedankten sich beim gesamten Team der Kommunalen Jugendarbeit für den Einsatz und das tolle Projekt.
Das Projekt "Planspiel Heimat - spielerisch Demokratie vermitteln" gibt es seit 3 Jahren und wird sehr gut angenommen. Laut Projektleiterin Anita Kinscher wird es im kommenden Schuljahr eine Fortsetzung geben, allerdings leicht verändert. Diesbezüglich werden die Schulleiter im Landkreis von der Kommunalen Jugendarbeit des Landkreises Amberg-Sulzbach angeschrieben.
















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