Massive Proteste der Bevölkerung begleiteten das Projekt seit dem Baubeginn 1985. Die Wiederaufbereitungsanlage (WAA) wurde nie vollendet. Knapp 30 Jahre danach hat Regisseur Oliver Haffner eine Dokumentation des Widerstands auf die Kinoleinwand gebracht. Denn immer wieder fanden sich in der Oberpfalz und auch in Amberg Menschen zusammen, die das politische Diktat zur WAA nicht hinnehmen wollten.
So auch am 17. Januar am Kreisverkehr am Nabburger Tor. Es muss bitterkalt gewesen sein an diesem verschneiten Samstagmorgen. Trotzdem taten rund 50 Kernkraftgegner ihren Unmut kund, indem sie einen drei Meter hohen symbolischen Kamin auf das Rondell stellten. Oben drauf thronte ein Totenkopf aus Styropor. Am Ende der Haltestricke für den Kamin waren Schilder mit den Namen der Oberpfälzer Städte Sulzbach-Rosenberg, Neumarkt, Amberg, Nabburg, Regensburg, Schwandorf, Cham und Weiden in den Boden gerammt. Auf einem Transparent stand: "Der Tod aus dem WAA-Kamin erwischt uns alle!" Zusätzlich verteilten die Demonstrierenden Flugblätter.
Mit sieben VW-Bussen und zwei Streifenwagen rückte die Polizei an. Die Beamten setzten dem Protest, der nicht angemeldet war und somit gegen das Versammlungsrecht verstieß, nach etwa eineinhalb Stunden per Megaphon ein Ende.
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