Die CSU-Basis möchte, dass Horst Seehofer als Parteivorsitzender abgelöst wird. Diese Stimmung habe auch bei der Sitzung des Amberger Kreisvorstands der Partei am Dienstag vorgeherrscht, berichtet Kreischef Stefan Ott am Mittwoch auf AZ-Nachfrage. Wobei es da nicht um die Schuld für die empfindlichen Stimmeneinbußen gehe, sondern um die Verantwortung, die ein Parteivorsitzender nun einmal zu tragen habe.
Dabei sehe man sehr wohl, dass Horst Seehofer für die CSU die Landtagswahl von 2013 gewonnen habe. "Aber die drei Wahlen danach sind unter ihm in die Hose gegangen." Deshalb forderten die Amberger Christsozialen einen Parteitag, auf dem die Basis bei der Analyse des Wahlergebnisses mitreden könne und auf dem eine Neuwahl des Parteivorsitzenden stattfinde. Allerdings müsse man da auch gut überlegen, wer diesen Posten ausfüllen könne. In einem sind sich die Amberger aber einig: "Es sollte kein Bundespolitiker sein, also niemand aus Berlin."
Für eine Schwachstelle der eigenen Wahlkampagne hält man vor Ort, dass die Partei ein Themenfeuerwerk sondergleichen abgefeuert habe, die Leute dabei aber nicht mehr folgen konnten. "Die CSU hat so viel Gutes gemacht, aber wir konnten damit nicht mehr zu den Leuten durchdringen", beschreibt es Ott. Die Freien Wähler dagegen hätten sich auf drei Themen beschränkt und seien damit sehr gut gefahren. Auch bei der CSU müsse man wieder zu einem einfachen Vorgehen nach dem Motto von "Laptop und Lederhose" zurückfinden. Damit habe man jedem unmittelbar die Verbindung von Heimatstärke und Innovationskraft vor Augen führen können.
Die Frage, welchen Koalitionspartner die Amberger CSU sich in der Staatsregierung wünscht, beantwortet Ott auf einem Umweg: "Wir wünschen uns eine stabile Regierung, mit der sich unsere Grundforderungen rüberbringen lassen." Das sei mit den Freien Wählern wohl wesentlich einfacher als mit den Grünen.
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