(exb) Dr. Ludwig Fischer von Weikersthal ist Onkologe und klinischer Leiter des zertifizierten Onkologischen Zentrums am Klinikum St. Marien, das nun einen Kooperationsvertrag mit der DAK abgeschlossen hat. Damit soll das Projekt Integrative Onkologie unterstützt werden. Denn: "Es ist erwiesen, dass Entspannung, Ernährung oder Bewegung eine sehr wichtige Rolle bei der Genesung spielen", erklärt von Weikersthal. Die Patienten könnten so auch selbst zur Heilung beitragen.
"Deshalb sind komplementäre Maßnahmen zusätzlich zur Standard-Krebstherapie eine wichtige Ergänzung", fügt Dr. Harald Hollnberger, Ärztlicher Direktor des Klinikums und Administrativer Leiter des Onkologischen Zentrums, hinzu. Genau da setzt das Projekt Integrative Onkologie am Klinikum St. Marien an: Krebspatienten sollen die Möglichkeit bekommen, zu lernen, wie sie selbst aktiv beim Gesundwerden mithelfen können. Das Problem bisher: Alle angebotenen Kurse - von Ernährung über Entspannung bis hin zu Bewegungskursen - wurden bisher nicht von den Krankenkassen finanziert. Das ändert sich jetzt durch den neuen Kooperationsvertrag mit der DAK. "Wir freuen uns, dass wir als erstes Haus in der Oberpfalz und als drittes in Bayern einen solchen Kooperationsvertrag aushandeln konnten", sagte Hollnberger. "Das ist ein wichtiger Schritt für die Integrative Onkologie und damit für unsere Patienten, die letztendlich davon besonders profitieren. Wir hoffen, dass auch andere Krankenkassen diesem Beispiel zeitnah folgen."
Durch den Vertrag wird ein Teil des Leistungsangebotes der Integrativen Onkologie gegenfinanziert. Inbegriffen sind beispielsweise Leistungen wie die Anleitung zur Sport- und Bewegungstherapie, Ernährungsberatung, zusätzliche Gespräche mit Ärzten und Psychoonkologen, sozialdienstliche Beratung oder die Anleitung zur Durchführung von Entspannungstechniken.
"Jede Krebserkrankung stellt einen dramatischen Einschnitt im Leben der Betroffenen und ihrer Angehörigen dar. Bei der heutigen primären Tumortherapie steht die medizinische Versorgung im Mittelpunkt", erklärt Martin Mayr, Vertragsmanager der DAK-Gesundheit. Viele Tumorpatienten hätten aber den Wunsch nach zusätzlichen Unterstützungsangeboten für die Zeit danach. Auch in der internationalen Fachwelt wird zunehmend die Bedeutung von "Survivor care" diskutiert. Mayr weiter: "Wir möchten mit dem Konzept einer intensivierten multiprofessionellen Nachsorge von bösartigen Tumorerkrankungen auf die Bedürfnisse unserer betroffenen Versicherten eingehen. Den Betroffenen werden dabei Kenntnisse und Techniken vermittelt, die einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Alltags- und Lebenssituation leisten können."
Die Integrative Onkologie am Klinikum St. Marien kann über eine Spende an den Förderverein Frauengesundheit Oberpfalz, kurz FFGO e.V. (IBAN: DE56 7525 0000 0200 3709 30; BIC: BYLADEM1ABG, Sparkasse Amberg-Sulzbach) unterstützt werden.
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