Amberg
02.12.2018 - 09:16 Uhr

Das wünscht sich die Freiwilligen-Agentur: Mehr Respekt für Rettungskräfte

Sie wollen nur helfen. Aber sie werden beschimpft, bespuckt, geschlagen und bestohlen. Immer wieder müssen sich Rettungskräfte im Einsatz gegen Attacken wehren. Heuer griffen Jugendliche wiederholt Notärzte und Sanitäter an.

Elizaveta Smyslova (links) und Catherine Dill von der Freiwillige-Agentur wünschen sich, dass Rettungskräfte ungestört ihrer Arbeit nachgehen können: „Anstand, Respekt und gute Umgangsformen, die einer kultivierten Gesellschaft würdig sind.“ Bild: exb
Elizaveta Smyslova (links) und Catherine Dill von der Freiwillige-Agentur wünschen sich, dass Rettungskräfte ungestört ihrer Arbeit nachgehen können: „Anstand, Respekt und gute Umgangsformen, die einer kultivierten Gesellschaft würdig sind.“

Ein weiteres Beispiel stammt aus München. Im Mai attackierten Jugendliche Feuerwehr und Rettungskräfte im Englischen Garten. Sie waren alarmiert worden, weil eine Person reanimiert werden musste. Diese war unter rund 1000 feiernden Jugendlichen aber nicht zu finden. Stattdessen aber eine Frau mit Alkoholvergiftung. Als die Sanitäter sie im Rettungswagen versorgen wollten, kletterten laut Polizeiangaben 15 Randalierer auf das Fahrzeug, schüttelten den Wagen, beleidigten die Einsatzkräfte und bewarfen sie mit Flaschen. Erst als eine Hundertschaft Polizisten den Rettern zur Hilfe kam, ließ die aufgebrachte Gruppe von ihnen ab.

Das erste Türchen der Serie über das Ehrenamt öffnet sich an diesem Samstag für das Bayerische Rote Kreuz. Den Sonntag nimmt die Freiwilligen-Agentur in Anspruch. Nicht für sich, sondern, um auf die erwähnten Probleme der Einsatzkräfte aufmerksam zu machen. Denn das ist Agentur-Leiterin Catherine Dill ein Anliegen: "Wir wünschen uns Anstand, Respekt und gute Umgangsformen, die einer kultivierten Gesellschaft würdig sind." Es geht schließlich um Menschenleben: "Wir bitten zu bedenken, dass jedes Leben eines Tages von einem Rettungseinsatz abhängen könnte."

Trauriger Hintergrund ist laut Dill, dass tätliche Angriffe auf Rettungsmitarbeiter massiv zugenommen haben. Wichtig es ist Catherine Dill und ihrer Kollegin Elizaveta Smyslova, dass Horrormeldungen wie die aus München ein für alle Mal der Vergangenheit angehören, denn "Knapp 70 Prozent der befragten Rettungsmitarbeiter haben in den vergangenen fünf Jahren einen tätlichen Angriff erlebt."

 
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