(pjle) Wenn Kinder und Jugendliche sich freiwillig über Pflichten, Lehrpläne und Grenzen hinaus engagieren - dann ist der Bezirk gerne bereit, sie zu fördern. Von 32 Bewerbern erhalten in diesem Jahr drei den mit 1000 Euro dotierten Jugend-Kulturförderpreis, der in der Albert-Schweitzer-Grundschule in Amberg überreicht wurde.
Mit einem Inklusions-Tanz zu dem Liedtext "Wir wollen einfach Mensch sein" eröffneten Schüler der Albert-Schwetzer-Grundschule und der Rupert-Egenberger-Schule die Preisverleihung. Sie sind gleichzeitig Preisträger: Der Bezirk zeichnete das Inklusionsprojekt "Anders ist normal - verschieden auch" aus. Seit zehn Jahren schon gibt es Partnerklassen, in denen Kinder mit und ohne Behinderung die Hälfte ihrer Unterrichtszeit gemeinsam verbringen. Bezirkstagspräsident und Laudator Franz Löffler sprach den beiden Schulen seinen großen Respekt aus: "Sie haben hier ein wahrhaft vorbildliches Modell geschaffen, das im wahrsten Sinne des Wortes Schule machen sollte." Lange bevor an anderen Schulen offiziell das Profil "Inklusion" eingeführt worden sei, hätten die Partnerklassen Inklusion im Alltag zur Selbstverständlichkeit gemacht.
Einen zweiten Preis vergab der Bezirk an ein Projektseminar des Weidener Kepler-Gymnasiums: Insgesamt 25 Schüler aus Weiden und der tschechischen Partnerstadt Mariánske Lázne hatten „Naturphänomene im Grenzgebiet Oberpfalz und Karlsbader Region“ erforscht. Der Abiturient Benedikt Gagel sprach für die beteiligten Schüler und stellte die entstandene Broschüre vor. Das Projekt sei erfolgreich gewesen, oft auch lustig, „weil es keine Grenze gab zwischen uns“. Laut Laudator Philipp Seitz vom Bezirksjugendring wurde das Projekt vor allem für diesen Aspekt der Begegnung ausgezeichnet: „Genau wie geologisch mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede zwischen den beiden Regionen bestehen, überwiegen auch bei den Menschen die Gemeinsamkeiten.“ Bemerkenswert sei auch, wie viel Freizeit die Schüler in das Projekt investiert hätten.
Die dritte Auszeichnung ging nach Neumarkt: Hier haben geflüchtete Jugendliche aus drei Übergangsklassen der Mittelschule West Fluchterfahrungen und Erinnerungen an die alte Heimat künstlerisch umgesetzt. Unter dem Motto "Brücken bauen - Menschen begegnen" sind ein Kalender mit Radierungen und ein Buch entstanden, in dem die Jugendlichen ihre persönlichen Geschichten erzählen. Das Projekt habe nicht nur den Jugendlichen geholfen, schlimme Erlebnisse zu verarbeiten, sagte Laudator und Bezirksrat Thomas Gabler. Die Publikation könne auch Vorurteile ausräumen. Außerdem komme der Erlös aus dem Projekt nun wieder Geflüchteten und Menschen in Kriegsgebieten zu Gute.
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