Die Kaolinstadt erwischt es besonders heftig - dort zählt die Feuerwehr bis Freitagmorgen 130 Einsätze, 118 davon allein im Stadtgebiet. Doch auch im benachbarten Schnaittenbach sowie in Freudenberg, Ebermannsdorf und Kümmersbruck herrscht teilweise Land unter wegen der gewaltigen Niederschläge, die vor allem Straßen, Kanäle und Keller überfluten. Auch in anderen Landkreisteilen und in Amberg schüttet es von etwa 17.30 Uhr bis gegen Mitternacht immer wieder heftig, aber nicht mit dem Ausmaß und den schlimmen Folgen wie im östlichen Amberg-Sulzbach.
Kreisbrandrat Fredi Weiß, der von insgesamt über 200 Feuerwehralarmierungen berichtet, kann sich nicht erinnern, wann es in der Vergangenheit je so drastisch war. Er meint die anhaltende Stärke des Unwetters genauso wie dessen eher punktuelles Auftreten, das an den genannten Orten aber umso massiver war. In Hirschau wurden neben über 100 Wohnhäusern auch die Keller von Altenheim, Kindergarten und Freibad überschwemmt.
Über sieben Stunden kämpften neun Wehren aus dem Umkreis dort mit vereinten Kräften, um Wassermassen abzupumpen und weitere Anwesen mit Sandsäcken und Barrieren zu schützen. Überall dort, wo das Wasser von oben, aber auch aus überforderten Kanälen und von ebenso überfüllten Straßen hereinschoss, ergossen sich auch Schlamm und Dreck in die Häuser. Das ist es, was Schäden und Verzweiflung bei den Bewohnern, aber auch Geschäftsleuten entstehen lässt. Tief gelagerte Sachen sind oft gar nicht so schnell zu retten, als dass sie fast zwangsläufig Opfer der braunen Brühe werden.
Das gleiche traurige Bild herrscht in Freudenberg, Ebermannsdorf und Kümmersbruck, wo die Feuerwehren rund 70 Notrufe bekommen. Im Vergleich dazu ist die Lage in Schnaittenbach mit neun Einsätzen ruhiger, weshalb die Kräfte von dort bald andersnorts kräftig mithelfen (können). Apropos: Auch viele Anwohner packen mit an, üben sich in Solidarität mit Nachbarn und FFW, um das Chaos Stück für Stück in den Griff zu bekommen.
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