Es ist Tradition, dass die KAB St. Konrad Ammersricht alljährlich einen Betrieb besichtigt und dabei auch die Beschäftigten des Unternehmens im Blick hat. Mit 40 Teilnehmern ging es diesmal unter der Regie von Rosina Birner zur Tuchfabrik Mehler in Tirschenreuth.
Ein Erfolgskonzept des in der elften Generation geführten Familienunternehmens ist das solidarische Miteinander zwischen der Firmenleitung und den Beschäftigten - 85 in Tirschenreuth und 40 in der Spinnerei in Forst/Lausitz. Mit Manfred Kinle führte ein Fachmann, der 51 Jahre im Betrieb tätig war, durch die Fabrik. Er erläuterte die geschichtliche Entwicklung, wie das Unternehmen eine Nische belegt und damit die Globalisierung der Textilbranche als einzige Tuchfabrik in Deutschland überlebte.
Von der Schafwolle bis zum fertigen Textilprodukt - als Spezialität Lodenware - wird nach den Wünschen eines breitgefächerten Kundenstammes gefertigt.
Ein Vorteil ist Schnelligkeit. Dazu wurde eine Hochlager mit 17 Etagen errichtet, um halbfertige Ware für mehrere Monate einlagern zu können. Innerhalb kürzester Zeit kann alles war mit Loden zusammenhängt geliefert werden: Bekleidung für alte Trachten, Landhausmode, Ausstattung von Vereinen, Uniformen für Bundeswehr, Feuerwehr oder Polizei werden aus hochwertigen Mehler-Loden gefertigt. Aber es werden auch hochbelastete Stoffe für Industrie- und Berufsbekleidung produziert.
Die verschiedenen Verarbeitungsformen der Wolle wurden bei einem zweistündigen Rundgang durch den Betrieb erläutert. Hier informierte der Experte über die einzelnen Arbeitsabläufe: Weben, Noppen, Walken, Färben, Waschen und Feinverarbeitung. Er erklärte auch, dass täglich 10.000 Liter Wasser benötigt werden. Dies wird der Waldnaab entnommen und für die weitere Verwendung wiederaufbereitet. Interessant auch, dass die Qualität der Wolle von vielen Komponenten abhängig ist: Klima, Nahrung, Haltung. Deshalb wird die Rohwolle vom Merino-Schaf aus Australien, Südafrika oder Südamerika importiert.













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