Die israelische Partnergemeinde grenzt an Tel Aviv an, hat 24 Dörfer und rund 23 000 Einwohner. Die vor 30 Jahren noch kleine Gemeinde ist durch große Industrieansiedlungen und durch die Nähe zum Ben-Gurion-Flughafen stark gewachsen.
Herzstück: Die Jugend
Der Verein zur Pflege der Partnerschaft Ammerthal-Modiin (Modiin-Verein) hatte wieder das Programm für die Gäste organisiert. Beim Empfang im Rathaus und bei einem Treffen in der Schul-Aula hatten die Israelis Gelegnheit, mit Bürgermeisterin Alexandra Sitter, Gemeinderäten und Vereinsvorsitzenden zu sprechen. Die täglich Begleitung und Betreuung der Freunde übernahmen ehrenamtliche Mitglieder, die dafür zum Teil sogar Urlaub genommen hatten. Herzstück der Partnerschaft ist der jährliche Jugendaustausch, darin sind sich Bürgermeister Shimon Susan und Gerhard Doerfler, der Vorsitzende des Modiin-Vereins, einig. In einer Feedbackrunde, deren Fazit an das Kultusministerium in Israel weitergegeben wird, lobten die Israelis das Besuchs-Programm.
In Nürnberg beeindruckte die Friedhofsführung von André Freud, Vorsitzender der Deutsch-Israelischen-Gesellschaft Nürnberg. Anhand der Gräber kann man die deutsche Geschichte vor dem Ersten bis nach dem Zweiten Weltkrieg nachvollziehen. Das Dokumentationszentrum fand ebenfalls großes Interesse, insbesondere der Gerichtssaal der Nürnberger Prozesse. Für die KZ-Gedenkstätte Dachau hatte der Modiin-Verein eine Führung in hebräischer Sprache organisiert. In einer Zeremonie gedachten die Israelis der vielen Toten, die das Naziregime umgebracht hat. Als sehr große Ehre bezeichnete Bürgermeister Susan den vom Abgeordneten Harald Schwartz organisierten Empfang im Bayerischen Landtag.
Zwei Stunden diskutiert
Fast zwei Stunde diskutierten die Besucher mit Schwartz und Ex-Kultusminister Ludwig Spaenle, Beauftragter für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus, für Erinnerungsarbeit und geschichtliches Erbe der Bayerischen Staatsregierung. Auch Ministerpräsident Markus Söder nahm sich Zeit für die Gruppe. Die Schabbat-Feier mit Rabbiner Elias Dray in der Amberger Synagoge, eine Plättenfahrt, die Kutschentour mit den Kaltblutpferden von Stefan Hofmann (Ehringsfeld), eine Führung in der Firma Baumann und die Abschiedsparty bei der Götzendorfer Dorfgemeinschaft komplettierten das Programm. Am letzten Tag allerdings wurde die bis dahin sehr gute Stimmung getrübt - durch die Meldung von einem Großfeuer in Israel, von dem auch Dörfer von Hevel Modiin betroffen waren. Die Einladung zu einem Gegenbesuch 2020 nahmen die Mitglieder gerne an.
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