Ammerthal. (oe) Der Delegationsbesuch von den Aktiven des Modiin-Vereins Ammerthal stand voll im Zeichen 30 Jahren guter Zusammenarbeit. Bürgermeister Yechiel Damty und Organisator Moshe Hatuka aus Hevel Modiin (Israel) sowie Bürgermeister Alois Simon und Gemeinderat Dieter Müller aus Ammerthal hatten 1989 den Grundstein für eine dauerhafte und erfolgreiche Partnerschaft gelegt. Das Jubiläum wurde nun gebührend im Kulturhaus in Hevel Modiin gefeiert.
Viele Sehenswürdigkeiten standen für die zehnköpfige Ammerthaler Delegation auf dem Programm. Die Grabeskirche, der Herzlberg, der See Genezareth und die Golanhöhen waren Ziele ihrer Ausflüge. Die Temperaturen waren mit 24 Grad, selbst am Toten Meer stieg das Thermometer nicht über 30 Grad, sehr angenehm. Vor dem Rathaus in Hevel Modiin pflanzten Bürgermeister Shimon Sousan, Gemeinderat Georg Paulus und der Vorsitzende des Modiin-Vereins, Gerhard Doerfler, einen Olivenbaum.
Ein Höhepunkt war der Besuch des Krankenhauses Sharei Tzedek in Jerusalem. Sieben Krankenhaus-Clowns, hauptsächlich für die Kinderstation eingesetzt, sind dort fester Bestandteil des Krankenhauspersonals. Frau Limor Bama berichtete von der täglichen Arbeit der Clowns, die Hand in Hand mit den Ärzten die Patienten betreuen. Bei der Belegung der Zimmer wird in Bezug auf Religion kein Unterschied gemacht. "Kind ist Kind", sagte Limor Bama."Wir machen hier keinen Unterschied und so liegen Moslems, Juden und Christen in einem Zimmer."
Auch den ursprünglichen Kibbutz Beerot Yitzchak-Stätte in unmittelbarer Nähe zu Gaza besuchte die Gruppe. Unübersehbar waren die gewaltigen Rauchwolken an der Gaza-Grenze bei der Demonstrationen der Palästinenser. "Aufgrund der politischen Situation hatte ich schon Bedenken", meinte ein Delegationsmitglied. "Aber man sieht fast keine Soldaten und keine militärischen Fahrzeuge."
Höhepunkt der Israelreise war ein Empfang von Bürgermeister Shimon Sousan und den Räten von Hevel Modiin. "Es gibt nicht viele Partnerschaften", sagte Sousan, "die so intensiv sind wie diese. Junge Leute begegnen sich und lernen jede Menge über das jeweilige Land und es werden immer wieder neue Freundschaften geknüpft". Viele Weggefährten stimmten zu. Für den Modiin-Verein sprach Martin Doerfler, Politologe und Mitglied des Vereins. Er stellte die Bedeutung des jährlichen Jugendaustausches in den Mittelpunkt.
"Neben Sport und Spiel sind die Aufarbeitung der Vergangenheit unverzichtbares Thema. Sorge bereitet uns der wachsende Antisemitismus und Rassismus. Das ist eine große Herausforderung für die Gesellschaft und somit auch für die Partnerschaft und dem Verein."
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.