Gemeinsam mit den beiden Bevollmächtigten Michaela Mußemann und Christine Seidel stellte Hilde Forst, Leiterin der Beratungsstelle, den Jahresbericht 2017 von Donum Vitae vor. Das Betätigungsfeld der Einrichtung ist groß, es reicht von der allgemeinen Schwangerenberatung über Sexualpädagogik für Kinder und Jugendliche bis hin zu Hilfen für Paare mit unerfülltem Kinderwunsch und werdenden Müttern, deren Not so groß ist, dass sie keinen anderen Ausweg sehen, als vertraulich oder anonym zu entbinden.
Donum Vitae steht aber auch Eltern nach der Geburt des Kindes noch bei und berät sie. "Da herrscht bei den Familien auch großer Beratungsbedarf", sagt Forst und verweist auf das Elterngeld. "Die Anträge dafür sind für viele schwer durchschaubar." Der Jahresbericht listet die einzelnen Zahlen auf. 2017 wandten sich insgesamt 1152 Menschen an die Beratungsstelle. Die meisten Frauen, nämlich 340, kamen zur allgemeinen Schwangerenberatung. 212 wurden nach der Geburt begleitet, 165 nutzten die Konfliktberatung. Der Jahresbericht führt die Zahl der Männer auf, die ebenfalls Donum Vitae in Fragen zu Schwangerschaft, Kinderwunsch oder nach der Geburt des Babys aufsuchten: 225.
Hilde Forst erklärt, wie belastend bestimmte Lebenssituationen für Menschen sein können. Wenn Paare versuchen, ein Kind zu bekommen und es nicht klappt, während "die Welt rundherum ein Kind nach dem anderen kriegt". Oder werdende Mütter, die aufgrund gewisser Lebensumstände ihren Nachwuchs nicht behalten können. "Seit 2014 gibt es die vertrauliche Geburt", sagt Forst. Ein bis fünf Frauen nehmen dieses Angebot pro Jahr in Anspruch. "2014 waren es vier Frauen", sagt sie über das Projekt Moses.
Zwischenzeitlich kommen auch viele Flüchtlingsfamilien zu Donum Vitae, sagte Forst. Problematisch seien dabei nicht selten die Schwierigkeiten bei der Verständigung. "Die Flüchtlinge sind auch mit der Bürokratie in Deutschland sehr gefordert." Die Angebote zur Sexualpädagogik (Schwangerschaft, Verhütung, eigener Körper) würden sowohl von Schulen als auch den Schülern selbst gut angenommen.In der Leitung der Beratungsstelle von Donum Vitae, zu der auch Außenstellen in Schwandorf und Sulzbach-Rosenberg gehören, vollzieht sich ein Wechsel: Hilde Forst ist in Rente, Ute Schieder tritt ihre Nachfolge an. In der Schwangerenberatung war Forst seit 1985 tätig, erst beim Sozialdienst katholischer Frauen, dann ab 1. Januar 2001 bei Donum Vitae, nachdem die katholische Kirche aus der Schwangerenkonfliktberatung ausgestiegen war. "Mit ihr verlieren wir ein Urgestein", würdigt Christine Seidel , eine der beiden Donum-Vitae-Bevollmächtigten, Forsts Leistung. In diese Fußstapfen zu treten, ist für Nachfolgerin Ute Schieder nach eigener Aussage eine Herausforderung. Sie nahm ihre Arbeit als Leiterin der Beratungsstelle zum 1. Mai auf. Bis dahin war sie bei Kolping tätig. Ihre Aufgabe waren die Vormundschaften für die unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge.Über die neue Leitung freuen sich auch die Verantwortlichen für die Außenstellen: Katinka Schmidbauer (Schwandorf) und Cornelia Rubenbauer-Pickel (Sulzbach-Rosenberg). Und Hilde Forst bleibt Donum Vitae noch erhalten: Das Projekt Moses (anonyme/vertrauliche Geburt) betreut sie weiter.
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