Apfelbach bei Eschenbach
27.11.2019 - 13:35 Uhr

Bruno Primann verstorben: Filmemacher und Teufelsgeiger

Mit Bruno Primann verstarb am Montag, 25. November, ein leidenschaftlicher Eschenbacher Filmemacher und Musiker.

Mit seiner Teufelsgeige gehörte Bruno Primann (links) zur großen Familie der Volksmusikanten. Bild: rn
Mit seiner Teufelsgeige gehörte Bruno Primann (links) zur großen Familie der Volksmusikanten.

Mit Bruno Primann verstarb am vergangenen Montag ein ruhiger, aber sehr engagierter Apfelbacher, der sich als Filmemacher und in den letzten Jahren als Teufelsgeiger großer Anerkennung und Beliebtheit erfreute. Geboren am 4. März 1934 im Warthegau, war sein Leben geprägt von den Auswirkungen der Weltkriege. Seine Wiege stand in einem Dorf nahe der Kreisstadt Birnbaum im damaligen Westpreußen, das nach dem Ersten Weltkrieg Polen zugeschlagen wurde. Sein Großvater war Fährmann und Fischer an der Warthe, wo der Verstorbene mit drei Geschwistern im Elternhaus von Max und Martha aufwuchs.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs fand er mit Mutter und Geschwistern in Marl eine neue Bleibe. Dort traf die Familie auch wieder mit dem aus Kriegsgefangenschaft entlassenen Vater zusammen. Nach dem Ende der Schulzeit arbeitete Bruno Primann 15 Jahre lang im Bergbau. 1955 heiratete er die aus Schlesien vertriebene Gerda Gläser. Wohnungsprobleme –zur Familie gehörten inzwischen vier Kinder – waren 1964 der Grund für den Umzug in die Oberpfalz. Bei einem Besuch bei Schwägerin Apollonia Schüller hatte Primann vom Bau der "Bauernsiedlung" in Apfelbach erfahren und sich spontan den Siedlern angeschlossen.

In Eschenbach arbeitete er für kurze Zeit bei der Firma Koppe und wechselte dann für sechs Jahre zur Firma Nikolaus Meier. Von 1971 bis zum Eintritt in den Ruhestand gehörte er zur Stammbelegschaft des Bauunternehmens Held und Franke. Seine Liebe zum Fotografieren und Filmen verstärkte sich mit dem Bau der Kapelle in Apfelbach. Bei Veranstaltungen von Vereinen und bei Familienfeiern, für Werbesendungen und bei sonstigen örtlichen Anlässen war der Verstorbene bis zum vergangenen Jahr, als er die Kamera zur Seite legte, stets präsent. Sein Archiv umfasst mehr als 300 Filme. Als Mitglied des Sportanglervereins dokumentierte er unter anderem den Verlauf der Creußen von der Quelle bis zur Einmündung in die Haidenaab.

In den vergangenen Jahren waren Treffen und Veranstaltungen von Volksmusikanten ohne Bruno Primann nicht vorstellbar. Mit seiner Teufelsgeige gab er stets den Takt an. Sein letzter Auftritt vor großem Publikum war das Volksmusikantentreffen am 8. September in der örtlichen Kleintierzüchterhalle. Neben dem Verlust der Heimat hatte er zwei weitere Schicksalsschläge zu bewältigen: Ehefrau Gerda verstarb vor zwei, Sohn Siegfried bereits vor 15 Jahren. Mit den drei Töchtern trauern nun vier Enkel, zehn Urenkel und ein Ururenkel um Bruno Primann. Die Beisetzung findet nach dem Trauergottesdienst, heute 14 Uhr in der Pfarrkirche St. Laurentius, statt.

 
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