Wo Straßen noch nicht gebaut, Forstwege nicht angelegt und Steigungen wie Gefälle häufiger vorkommen als die Ebene, ist das Revier allradgetriebener Pick-ups. Sie kommen überall durch, transportieren fünf Menschen und separieren den Gepäckraum klar von den Passagieren - weil sie eine Ladefläche haben. Mitsubishi stellt mit dem L200 in diesen Tagen die weltweit sechste Generation (in Deutschland die vierte) zu den Händlern. Es gibt nur einen Motor für den L200, einen 2,2 Liter großen Diesel mit 150 PS und 400 Newtonmeter Drehmoment, die ab 1750 Umdrehungen anliegen. Der Mitsubishi hat immer Allradantrieb - in der "BASIS"-Version zuschaltbar, in den nächsthöheren Ausstattungsvarianten ("PLUS", "TOP") permanent. Der Motor erfüllt die Abgasnorm Euro 6d-TEMP-EVAP. Der rund 5,30 Meter lange Pick-up ist als Doppelkabine (Laderaumlänge 1,52 Meter) und als Club Cab (1,85 Meter) erhältlich. Die Preisliste startet bei 29 690 Euro brutto. Bis Ende des Jahres hat Mitsubishi eine "Intro Edition" im Programm, mit der sich 4000 Euro sparen lassen.
Jetzt aber ab ins Gelände: Der Vierzylinder werkelt kernig vor sich hin, benötigt kaum mehr als Standgas, um den Zweitonner in Bewegung zu setzen. Unbeladen macht der L200 das, was alle blattgefederten Fahrzeuge machen: Er hoppelt ein wenig über der Hinterachse. Beladen verhält er sich dafür umso geschmeidiger - und das wird in der Praxis ja wohl der Normalzustand sein. Das ADAC-Trainingsgelände in Linthe nahe Berlin hält einen anspruchsvollen Offroad-Parcour bereit, der dem L200 allerdings nur ein müdes Lächeln kostet. Dank Traktionskontrolle, Geländeuntersetzung, vier Fahrmodis (Schotter, Sand, Schnee, Steine) und Bergabfahrhilfe sind weder extreme Steigungen noch knifflige Abfahrten ein Problem. Führe nicht der Instruktor voraus, man würde wohl starke Zweifel hegen, ob derart unwirtliches Gelände überhaupt befahrbar ist. Es ist, wie der L200 zeigt. Ein kurzer Dreh am "Super-Select"-Rad genügt, um Sperren und Elektronik auf die jeweilige Situation anzupassen. Allerdings muss dazu das Getriebe kurz auf Neutral gesetzt werden. Während der Fahrt und bei eingelegtem Gang arbeitete das System bei unserer ersten Ausfahrt nicht. Bei Ausstattung und Assistenzsystemen ist der neue L200 auf Höhe der Zeit. Das geht bis hin zur 360-Grad-Kamera, Totwinkel-, Auspark- und Fernlichtassistent. Ferner erkennt der Wagen Hindernisse.
Zur Auswahl stehen zwei Kabinenvarianten, zwei Allradantriebe, drei Ausstattungslinien und eine Einführungsedition. Die Karosserieversionen des Pick-ups sind geblieben: Club Cab mit 2+2-Sitzen und gegenläufig öffnenden Türen sowie viertüriger, fünfsitzige Doppelkabine (ab 31.490 Euro1). Der Neue L200 hat spür- und sichtbare Qualitätsverbesserungen erfahren. Der erhöhte Fahrkomfort macht Fahrten noch angenehmer – sowohl im gewerblichen Einsatz als auch im privaten Alltag. Hierzu trägt auch die umfangreiche Serienausstattung bei. Mitsubishi Motors hat die BASIS-Varianten im Vergleich zur vorherigen Modellgeneration um einiges aufgewertet. So kommt bereits die erste Ausstattungslinie mit Lederlenkrad und -schaltknauf, elektrischen Fensterhebern, Zentralverriegelung, elektrisch einstellbaren Außenspiegeln, einem neuen Multi-Infomationsdisplay sowie einem Audiosystem mit CD-Radio, MP3-Funktion und USB-Schnittstelle. Das Exterieur prägen ein in Wagenfarbe gehaltener Stoßfänger und vorderer Unterfahrschutz, die Varianten mit Doppelkabine fahren zudem auf 16-Zoll-Leichtmetallfelgen vor. Serienmäßig mit an Bord sind das 6-Gang-Schaltgetriebe und der zuschaltbare Allradantrieb „Easy Select 4WD“. Das Komfort-Paket für die BASIS-Variante enthält neben Bluetooth-Schnittstelle, Multifunktionslenkrad, 2-stufiger Sitzheizung vorn und beheizbaren Außenspiegeln auch eine optische Aufwertung. Diese ist nicht nur das optische Markenzeichen des Pick-ups im neuen „Dynamic Shield“-Design, sondern auch normalerweise erst mit der nächsthöheren Ausstattungslinie verfügbar: silberfarbener Kühlergrill, gezielt gesetzte Akzente in Chrom-Optik und Nebelscheinwerfer. In der mittleren PLUS-Ausstattung (ab 34.890 Euro) kommen neben den Möglichkeiten aus dem optionalen Komfort-Paket noch LED-Rückleuchten, Rückfahrkamera, Licht- und Regensensor, 18-Zoll-Leichtmetallfelgen, ein Spurhalteassistent sowie ein Auffahrwarnsystem mit Fußgängererkennung und Notbremsassistent hinzu. Das Cockpit wertet eine Klavierlack-Optik mit silbernen Akzenten auf. Das permanente Allradsystem „Super Select 4WD-II“ erweitern eine Bergabfahrhilfe , die für eine gleichbleibende Geschwindigkeit auf Abfahrten sorgt, und eine Offroad-Traktionskontrolle mit vier wählbaren Fahrmodi für Schotter, Schnee, Sand und steinige Untergründe. Zur Einführung bekommt der Pick-up eine Intro Edition (ab 37.990 Euro ) die ausschließlich als Doppelkabine mit Handschaltung oder Automatik verfügbar ist und auf der PLUS-Ausstattung aufbaut. Die Mehrausstattung besteht unter anderem aus LED-Scheinwerfern. 2-Zonen-Klimaautomatik und Fahrassistenzsystem wie dem Totwinkel-, Auspark- und Fernlichtassistent. Die ausschließlich mit 6-Gang-Automatik und Doppelkabine angebotene TOP-Version (ab 43.390 Euro) verfügt über, Lederausstattung inklusive eines elektrisch einstellbaren Fahrersitzes, ein beheizbares Lenkrad und die 360-Grad-Kameraansicht.
Fahrwerk optimiert
Mit markantem Kinn und breiten Schultern fährt der L200 auf die Straße – und ins Gelände. Die Frontpartie vor der angehobenen Motorhaube prägen ein schmalerer, höher platzierter Kühlergrill mit den markentypischen Doppelstreben und ein offenerer unterer Lufteinlass, der von ausgeprägten Chromspangen flankiert wird. Für einen kantigeren Look wurde das Heck komplett umgestaltet, die Rückleuchtensignatur reicht nun bis ans obere Ende der Heckklappe. Mitsubishi hat darüber hinaus Bremsen, Fahrwerk und Fahrkomfort optimiert. Im Innenraum steigern ausgewählte Materialien die Qualitätsanmutung, die neu konturierten Vordersitze sind bequem.
Allradtechnik
Perfekten Grip auf unbefestigten Straßen bietet der kupplungsgesteuerte, zuschaltbare „Easy Select 4WD“-Allradantrieb. Im Alltag schickt das bereits in der Einstiegsversion serienmäßige System die Kraft ausschließlich an die Hinterräder. Bei einem Ausflug ins Gelände oder unter widrigen Bedingungen mit Schnee und Eis kann der Fahrer jedoch auf Allradantrieb wechseln – und das während der Fahrt, bei einer Geschwindigkeit von bis zu 100 km/h. Die Auswahl des Antriebsmodus erfolgt über den lDrehschalter in der Mittelkonsole. Während „4H“ einen starren Allradantrieb zur Folge hat, aktiviert „4L“ zusätzlich die Untersetzung für schweres Gelände. In der „2H“-Einstellung werden wiederum nur die Hinterräder bedient, was den Kraftstoffverbrauch niedrig hält. Noch mehr Traktion bietet das differentialgesteuerte, permanente Allradsystem „Super Select 4WD-II“. Der ab der mittleren Ausstattungslinie PLUS erhältliche Antrieb wurde aufwendig für schwierigste Bedingungen konzipiert und hat sich weltweit unter härtesten Einsatzbedingungen bewährt. Als einziger Hersteller von Pick-ups baut Mitsubishi die Kombination aus permanentem Allradsystem, sperrbarem Mittendifferenzial und Geländeuntersetzung. Der L200-Fahrer kann bei Geschwindigkeiten von bis zu 100 km/h zwischen Heck- und Allradantrieb wechseln und selbst bei plötzlichem Haftungsverlust den Schwung beibehalten. „Super Select 4WD-II“ verteilt die Antriebskraft zwischen den Achsen. In der „4H“-Grundposition erfolgt die Verteilung des Motordrehmomentes in einem Verhältnis von 40 zu 60 zwischen Vorder- und Hinterachse. Der Kraftfluss wird über ein Verteilergetriebe mit Viskokupplung und Mittendifferenzial gesteuert. Auf unbefestigten Wegen oder steilen Anstiegen sollte die „4HLc“-Einstellung gewählt werden, die sich auch ideal als Anfahrhilfe auf Matsch und Schnee eignet. Hier ist das Mittendifferenzial gesperrt und das Drehmoment des Motors wird symmetrisch auf beide Achsen aufgeteilt. Diese Einstellung ist für anspruchsvolles Gelände optimal. Der Modus für extremste Bedingungen ist „4LLc“: Diese Antriebsform mit gesperrtem Mittendifferenzial und Geländeuntersetzung sorgt für höchste Antriebskraft an den Rädern bei niedrigen Geschwindigkeiten. Eine Bergabfahrhilfe sorgt für eine gleich bleibende Geschwindigkeit auf Abfahrten, sodass sich der Fahrer voll auf die Lenkung konzentrieren kann. Die neue Offroad-Traktionskontrolle mit vier wählbaren Fahrmodi für Schotter, Schnee, Sand und steinige Untergründe gibt zusätzliche Sicherheit. Das System kontrolliert und steuert gleichzeitig Motor, Automatikgetriebe, Traktion sowie Bremsen und passt Reifenhaftung und Performance an die jeweilige Oberfläche an. Bei aktivierter „4HLc“- bzw. „4LLc“-Einstellung werden die verschiedenen Modi mittels Druckknopf aktiviert, die aktuelle Auswahl wird dabei im Multi-Informationsdisplay angezeigt.
Viel Zubehör erhältlich
Um die Ladefläche beim Lastentransport nicht in Mitleidenschaft zu ziehen, offeriert Mitsubishi eine optionale Laderaumbeschichtung. Die wahlweise nur den inneren Laderaum abdeckende oder bis über die Außenkante der Seitenwände reichende Permanentbeschichtung aus Zwei-Komponenten-Polyurethan schützt den Laderaum und bildet die ideale Basis für alle weiteren Aufbauten. Alternativ können Kunden eine Laderaumwanne aus Kunststoff oder Aluminium wählen. Als Ergänzung dient ein Verzurrösen-Set, das mit vier Schienen und sechs einstellbaren Ösen eine fachgerechte Befestigung und so einen sicheren Transport ermöglicht. Die im Laderaum verbaute, passgenaue Werkzeugbox bietet Stauraum für Equipment; ihre Gasdruckdämpfer und eine batteriebetriebene Innenleuchte vereinfachen die Nutzung selbst im Dunkeln. Mit der Auffahrrampe lassen sich Schubkarre und Co. problemlos auf die Ladefläche fahren. Einen sicheren Transport von Hab und Gut ermöglicht das wie eine Jalousie ausziehbare Rollcover oder eine der zahlreichen, in Ausführung und Optik differenzierten Laderaumabdeckungen. Noch mehr Stauraum gibt es mit dem Commercial Hardtop, das aus der Pritsche ein richtiges, höher bauendes Ladeabteil macht. Das an die jeweilige Kabinenvariante angepasste Hardtop verfügt sogar über Fenster, Kunden können zwischen Klapp-, Seitenaufstell- und Schiebefenstern wählen. Die zulässige Anhängelast des neuen Mitsubishi L200 beträgt bis zu 3100 Kilogramm, die Stützlast 125 Kilogramm. Komplettiert wird das Mitsubishi Originalzubehör von zahlreichen Accessoires: Fußraumschalen schützen beispielsweise auch den Innenraum. Wer sich für den Pick-up mit Doppelkabine entscheidet, kann zusätzlich das Dach nutzen: Aufbauend auf einem Grundträger, gibt es neben unterschiedlichen Dachboxen beispielsweise Fahrradträger, Gepäckkörbe, Surfboard-/Kajak- sowie Ski-/Snowboard-Aufsätze. Auf Wunsch lässt sich der L200 auch optisch aufwerten: Windabweiser, Zierleisten und spezielle Frontdekors finden sich ebenso im Angebot wie ein Überrollbügel und eine Styling-Bar, die darüber hinaus die Aerodynamik verbessert.
Fachgerechte Um- und Aufbauten
Damit der L200 für jeden Job eingesetzt werden kann, bietet Mitsubishi gemeinsam mit Kunath Fahrzeugbau außerdem viele Umbaulösungen. Mit einer flexiblen, anhebbaren Pritsche fährt der L200 als Hinterkipper bzw. als Dreiseitenkipper vor – ideal für den Einsatz auf der Baustelle. Ein Ladekran vereinfacht dabei das Auf- und Abladen. In ein Streu- und Räumfahrzeug für den Winterdienst verwandelt sich der Pick-up mit Schneepflug und Aufbaustreuer. Eine Tankanlage mit zwei großen Tanks (600 und 125 Liter) sowie Zapfpistole ist auf der Pritsche mit Cemo-Tankkomponenten an Bord. Flexibel einsetzbar wird der L200 von Mitsubishi mit dem alternativen Kofferaufbau. Von Gartenzubehör bis Baustellenabsperrungen lassen sich Materialien für alle Gewerke hinter seitlichen und hinteren abschließbaren Rollläden sicher verstauen.
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