Von Sara Schuhmann
Das Besondere aber sind die Menschen mit ihrer Freundlichkeit, die nie aufgesetzt wirkt. Schon ihr Gruß mit einer leichten Verbeugung des Kopfes und zusammengefalteten Händen drückt ihre Verbundenheit mit den Touristen aus aller Welt aus: Ayubowan – Seien Sie gegrüßt. Wanakkam – Mögen Sie ein langes Leben haben. Auf unserer zwölftägigen Reise durch Sri Lanka (ehemals Ceylon) waren wir vor allem im Süden unterwegs, mit dem Zug, dem Boot, dem Auto und natürlich mit einem Tuk-Tuk, der typischen Auto- oder Motorrad-Rikscha, die für kurze Fahrten zum Einkaufen oder nahe gelegenen Ausflugszielen praktisch ist. Von unserem Hotel in Beruwela/Alutgama (rund 100 Kilometer südlich von Colombo) haben wir viele Touren unternommen – zum Beispiel eine Mangroven-Tour, bei der wir Krokodile, Warane, Eisvögel, Schlangen und Flughunde gesehen haben. Auf einer Safari durch den populären Udawalawe-Nationalpark konnten wir Elefanten, Warane, Krokodile, Chamäleons, Pfaue und wilde Wasserbüffel beobachten. Unser tierisches Highlight allerdings war die hautnahe Begegnung mit Elefanten (= Lieblingstiere). In Randeniya in der Millenium Elephant Foundation durften wir mit den Dickhäutern spazierengehen, sie füttern und baden. Bitterer Nachgeschmack: Ganz ohne Ketten und Elefantenhaken geht es leider auch hier nicht.
Ein heiliger Zahn im Tempel
Ein Muss für alle Sri Lanka-Reisenden ist die alte Königsstadt Kandy. Sie liegt im Landesinneren auf einer Hochebene, die von Teeplantagen und artenreichen Regenwäldern umsäumt ist. Schon die Zugfahrt von Colombo aus war ein Erlebnis. Das Hochland mit seiner überwältigenden Natur bleibt im Gedächtnis. Im Zentrum von Kandy liegt der idyllische, künstlich angelegte Kandy-See, der dem Herzstück der Stadt mehr Schönheit verleihen soll: dem Zahntempel Sri Dalada Maligwa. Die UNESCO hat diese heilige Stätte des Buddhismus im Jahr 1988 zum Weltkulturerbe erklärt. Der ungewöhnliche Name „Zahntempel“ stammt vom linken Eckzahn Buddhas aus dem 4. Jahrhundert, der im Goldenen Schrein aufbewahrt wird. Pilger kommen nach Kandy, um diesen heiligen Zahn zu verehren. 260 Meter über der Stadt, auf dem Bahirawakanda-Berg thront die 27 Meter
hohe Buddha-Statue Bahirawakanda Vihara, die in Richtung Zahntempel schaut. Beeindruckender Ausblick.
Die Höhlentempel von Dambulla
Weiter ging‘s nach Norden, nach Dambulla zu den berühmten Höhlen-Tempeln, die seit 1991 unter dem Namen „Goldener Tempel von Dambulla“ zum UNESCO-Weltkulturerbe zählen. Vor dem Aufstieg begrüßte uns die 30 Meter hohe Buddha-Statue – die größte der Welt, in der Buddha in der Dharma-Chakra-Geste („Rad des Lebens“) gezeigt wird. Hier berührt die Figur mit der Spitze des Zeigefingers den Daumen und den Zeigefinger mit der anderen Hand, um einen mystischen Kreis nahe des Herzens zu symbolisieren. Die fünf größten Höhlentempel selbst hüten unzählige Buddha-Statuen wie einen Schatz, überwiegend in den Farben rot und gelb. Auch die Höhlenmalereien sind absolut sehenswert. Ein Tipp: Das frühe Aufstehen lohnt sich unbedingt: Morgens hat man die Anlage für sich allein und genießt den tollen Ausblick ohne Touristenströme.
Vielfältige Impressionen
Wir haben Teeplantagen und eine Teefabrik besichtigt und dabei gelernt, wie gut frisch gepflückter Tee schmeckt. Natürlich haben wir eine Mondstein-Mine besichtigt und einen Erinnerungsring gekauft. Das Tsunami-Denkmal, das an die Opfer der Flutwelle von 2004 erinnert, war ebenso beeindruckend wie der Löwenfelsen Sigiriya, dessen Aufstieg zur Felsenfestung extrem anstrengend, aber genauso lohnenswert war. Wir haben 1200 Stufen gezählt. Auch unvergesslich: Für ein paar Cent haben uns Einheimische mit dem Boot von unserem Strand auf die gegenüberliegende Insel gebracht. Einen Tag lang hatten wir eine Insel ganz für uns allein – ein Traum.
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