Atzmannsberg bei Kemnath
09.03.2020 - 14:19 Uhr

Lottes steigt in Jagdpachtvertrag ein

In der Jahreshauptversammlung der Jagdgenossenschaft Atzmannsberg-Köglitz stand ein Wechsel im Pachtvertrag an. Die Jäger stimmten einstimmig für Holger Lottes.

Jagdvorsitzender Josef Wöhrl (von rechts), Datenschutzbeauftragter Christian Busch, Carolin Rupprecht und Herbert Tretter sowie Hans Walberer (links) freuen sich über den neuen Jagdpächter Holger Lottes (Zweiter von links). Bild: hl
Jagdvorsitzender Josef Wöhrl (von rechts), Datenschutzbeauftragter Christian Busch, Carolin Rupprecht und Herbert Tretter sowie Hans Walberer (links) freuen sich über den neuen Jagdpächter Holger Lottes (Zweiter von links).

In seinem Bericht ging Jagdvorsteher Josef Wöhrl auf den Abschussplan für Rotwild der Hochwild-Hegeringgemeinschaft Oberpfalz-Nord und Veldensteiner Forst ein. Den zum Unterbezirk Nord gehörenden Jagdrevieren, zu denen auch Atzmannsberg-Köglitz gehört, wird folgendes Rotwild im Rennverfahren für sämtliche Reviere zum Abschuss freigegeben: 1 Hirsch Klasse I und 7 der Klasse III, 19 Alttiere, 17 Schmaltiere und 34 Kälber.

Nach Auswertung des forstlichen Gutachtens für die Jahre 2019 bis 2021 wurde der Drei-Jahres-Rehwildabschuss auf derselben Höhe belassen. Es sind dies 15 Böcke, 13 Rehe und 21 Kitze. Zum Thema Schwarzwild sagte Wöhrl, dass die Wildschweine offensichtlich immer schlauer würden: Die Tiere gingen durch den Elektrozaun, blieben aber nicht im Maisfeld, so dass keine Treibjagd erfolgreich wäre. Die Wildschweine seien mit der Drohne gesichtet worden, hätten aber wenig später das Feld verlassen.

Rehkitze per Drohen retten

Die Jäger bemühten sich jeden Tag, den Wildschaden möglichst gering zu halten. Jetzt liege die Genehmigung des Landratsamtes vor, nach der Nachtsichtvorsatzgeräte eingesetzt werden können. Auch im Hinblick auf die Afrikanische Schweinepest gebe es Probleme. Die Landwirte werden gebeten, den Jägern Bescheid zu geben, bevor sie Silage und Heu mähen. Die Jäger überfliegen per Drohne die Grundstücke und können Rehkitze herausholen. Im vergangenen Jahr war diese Aktion schon sehr erfolgreich.

In Verbindung mit der Stadt Kemnath sollen heuer wieder Wege hergerichtet werden. Die Jagdgenossenschaft hat im vergangenen Jahr einen Akku-Hochentaster angeschafft. Das Gerät ist bei Werner Busch eingelagert, die Jagdgenossen können es gegen eine Leihgebühr von 10 Euro pro Tag ausleihen. Josef Wöhrl gab die Abschusszahlen für das Jagdrevier Atzmannsberg-Köglitz bekannt: 21 Wildschweine, 23 Füchse, 16 Rehe, 14 Krähen, 7 Elstern und je 3 Marder und Dachse.

Heuer wären es 40 Jahre geworden, dass Martin Rupprecht Jagdpächter im Revier ist. Namens aller Jagdgenossen bedankte er sich für die langjährige sehr gute Zusammenarbeit und wünschte ihm alles Gute und lud ihn ein, soweit möglich, das Revier einmal wieder zu besuchen.

Als nächstes stand die Änderung des Jagdpachtvertrages an. Die Tochter des Pächters, Carolin Rupprecht, teilte mit, dass es ihrem Vater aus gesundheitlichen Gründen leider nicht mehr möglich ist, die Jagd vertragsmäßig auszuüben. Aus diesem Grund beende er den Pachtvertrag vorzeitig zum Ende des Jagdjahres 2019/20 am 31. März 2020. In allen Belangen, die das Revier betreffen, stehe sie in Vertretung ihres Vaters gerne als Ansprechpartnerin zur Verfügung. Er bedanke sich herzlich für die langjährige gute Zusammenarbeit und das entgegengebrachte Vertrauen. Bei den nun anstehenden Entscheidungen wurde Josef Etterer als Wahlvorstand von der Versammlung bestimmt. Zunächst stand die Bestimmung eines Datenschutzbeauftragten an. Dieses Amt übernimmt künftig Christian Busch.

Was den Jagdpachtvertrag angeht, war eine Abstimmung nach Zahl der Jagdgenossen und der entsprechenden Hektarzahl schriftlich erforderlich. Der erste Akt, den Vertrag zu ändern und Rupprecht daraus zu entlassen, ging ohne Gegenstimme über die Bühne. Auch dem Einstieg von Holger Lottes stimmten die Jagdgenossen einstimmig zu.

"Große Ehre"

Herbert Tretter bedankte sich bei den Jagdgenossen für die stets harmonische Zusammenarbeit. Das Revier mache viel Freude und sei von Rupprecht vorbildlich geführt worden. Den Wildbestand bezeichnete er als sehr gut: Er stelle zwar eine Riesenaufgabe dar, mache aber trotzdem viel Freude. Er bat die Jagdgenossen um Verständnis, wenn die Struktur im Revier, wie etwa Änderung beim Standort der Hochsitze oder Kanzeln, angepasst werde. Die angeschaffte Drohne mit Digitalkamera leiste wertvolle Dienste, gerade im Hinblick auf etwa aufzuspürende Rehkitze.

Holger Lottes schloss sich den Worten seines Vorredners an und dankte für die große Ehre, die ihm mit dem Eintritt in den Pachtvertrag entgegengebracht wurde. Sein Dank galt auch Tretter, der ihn sehr gut eingewiesen habe, und für die Weitergabe seiner Erfahrung. Abschließend luden die Jagdpächter zu einer deftigen Brotzeit ein.

 
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