Nach der Sonderausstellung im Frühjahr mit dem Thema „900 Jahre Kloster Michelfeld“ wurde am Freitag um 19.30 Uhr die Herbstausstellung mit dem Thema „Grüße aus Auerbach“ in einer Vernissage eröffnet. „Neben 120 Original-Ansichtskarten sind Abbildungen von Gebäuden, Straßen und Plätzen sowie von Vereinen und Gruppen zu bewundern, ebenso Vergrößerungen der digitalisierten Ansichtskarten." In ihre Vorbereitung investierten Museumsleiterin Marion Ringl sowie die Leiterin des Stadtarchivs, Doris Bundscherer, mit der seit Januar als Assistentin beschäftigten Christine Neumüller sowie Tina Schwendner vom Stadtmarketing viele Stunden.
Keine leichte Arbeit, denn immerhin besitzt die Stadt Auerbach 450 Ansichtskarten, die im Archiv in einem Karton verwahrt schlummerten. Mehr als 10 000 Ansichtskarten hat Gottfried Lang aus Finstermühle gesammelt und wurde mit 300 Karten zum Thema „Grüße aus Auerbach“ der Hauptleihgeber für die Ausstellung. Weitere private Leihgeber einzelner Ansichskarten waren Brigitte Neugebauer, Alfred Graf, Elisabeth und Manfred Döbereiner und Georg Büttner. Die Ansichtskarten im Stadtarchiv sind nun eingescannt, digitalisiert und beschriftet. Für die Vernissage wurden zudem auch zwei Fotobücher erstellt
Die Einladung zur Eröffnung erging an Bürgermeister Joachim Neuß und Stadträte der Stadt Auerbach, an die Mitglieder des Fördervereins Museum 34 Auerbach sowie auch an die Leihgeber. Auch Interessenten an den vielfältigen historischen Eindrücken waren willkommen. Wichtig in einer Zeit mit SMS und Chats: Ein Kartenständer mit Karten aus der Umgebung von Auerbach als Belohnung für den Besuch dieser Ausstellung soll den Impuls "Schreib mal wieder" geben, hieß es.
Zur Eröffnung der Sonderausstellung sprach Bürgermeister Joachim Neuß von den Argumenten der Museumsleiterin Marion Ringl, die ihn davon überzeugten, dass eine Ausstellung von trivial gesehen einem Stück Papier etwa von der Größe DIN A 6 in seiner unterschiedlichen Gestaltung trotzdem den Aufwand und die Kosten rechtfertigen könnten. "Die Ansichtskarten im städtischen Archiv mit teilweise hohem Sammlerwert angesichts der dadurch verdeutlichten Entwicklung der Stadt Auerbach können als zeitgeschichtliche Dokumente und in ihrer Gestaltung kunsthistorische Schätze betrachtet werden", so Neuß. Sei es die Grußkarte eines jungen Mannes an sein hochverehrtes Fräulein oder die Feldpost von einem Mann und Vater an die Lieben daheim oder die Nachricht des Sohnes an der Front an die sorgenvolle Mutter in der Heimat. "Die vielen Ansichtskarten sind nun zu einem geschichtlichen Kaleidoskop zusammengefügt worden, mit bekannten Motiven wie etwa Bergwerk, Kloster Michelfeld oder Rathaus mit Kirche. Grüße aus Auerbach wurden in die Welt gesandt." Er dankte schließlich dem verantwortlichen Team für das Engagement zur bisher aufwendigsten Sonderausstellung ebenso wie Gottfried Lang, Georg Büttner, Alfred Graf, Elisabeth und Manfred Böebreiner wie auch Brigitte Neugebauer, die durch ihre Leihgaben die Ausstellung unterstützt haben.
Die Geschichte der Ansichtskarte wird in der Ausstellung auf zwei Bannern dargestellt. Es wird auf die frühen Druckerzeugnisse wie Glückwunschkarten zum Neujahr, Geburtstag oder festlichen Anlass, die schon um 1400 entstanden, verwiesen. Aus der Karte als Mitteilungsmedium entwickelten sich im 18. und 19. Jahrhundert die Brief- und die Postkarte. Die Fotografie fügte Bilder hinzu und so entstand die Ansichtskarte.
Öffnungszeiten
Für Besucher ist das Museum 34 jeweils Montag bis Freitag von 9 bis 17 Uhr, Samstag von 9 bis 12 Uhr und Sonntag von 14 bis 17 Uhr geöffnet
Besucher können vom Erdgeschoss des Bürgerhauses mit einem Aufzug in die oberen Stockwerke fahren. Terminvereinbarungen für Führungen können mit der Marion Ringl, Leiterin des Museums (0175/4 23 83 64), mit Tina Schwendner vom Stadtmarketing (09643/2017) oder mit Rudi Weber (09643/683) getroffen werden.
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