Auerbach
Update 26.07.2018 - 18:57 Uhr

Gleich beim ersten Tanz hat's gefunkt

Seit 60 Jahren sind Erna Merkl (79), geborene Rogner, und Ernst Merkl (85) ein Paar.

2. Bürgermeister Herbert Lehner (stehend, Zweiter von links) mischt sich unter die Familie, die sich zur diamantenen Hochzeit von Ernst und Erna Merkl (sitzend) versammelt hat. cs
2. Bürgermeister Herbert Lehner (stehend, Zweiter von links) mischt sich unter die Familie, die sich zur diamantenen Hochzeit von Ernst und Erna Merkl (sitzend) versammelt hat.

(cs) Das Jawort gaben sie sich damals in der Pfarrkirche; ihren Wohnsitz richteten sie im Elternhaus der Braut in der Bachgasse ein. Gefeiert wurde die diamantene Hochzeit bei Tochter Gisela Sebald in der Rosenhofstraße mit der weiteren Tochter Cornelia Herrmann, den Söhnen Günther und Christian, den vier Enkeln, drei Urenkeln und einigen Verwandten.

Im Alter von 14 Jahren kam Ernst Merkl nach dem Schulabschluss als Hütbub im Ortsteil Saaß in einem landwirtschaftlichen Anwesen unter. Es war ihm wichtig, durch seine Arbeit als einer der Älteren seine sechs Geschwister mit Lebensmitteln zu versorgen, die eine Landwirtschaft so hergab. Nach sechseinhalb Jahren fand er in der Metzgerei Iger (später Humsberger) in Michelfeld eine Anstellung und war sowohl im Schlachthaus als auch in der Landwirtschaft eingesetzt. Als für den Bau der Panzerstraße im Truppenübungsplatz Arbeitskräfte gesucht wurden, wechselte er den Arbeitgeber. Über 40 Jahre war er anschließend als Facharbeiter im Gleisbau beim Bauunternehmen Hofmann tätig.

Ehefrau Erna fand mit 14 Jahren in einem Nürnberger Haushalt ein Unterkommen. In dieser Zeit lernte sie ihren Ernst kennen und lieben. Gleich bei ihrem ersten Tanzabend funkte es. Zurück in Auerbach, trug sie zunächst als Näherin in der Bulag und später über 40 Jahre bei Radio Taubmann zum Lebensunterhalt der Familie bei.

Als Sportschütze mit Leib und Seele hat sich Ernst Merkl in der ganzen Region im Schießsport einen Namen gemacht. Die zahlreichen Pokale, dazu etliche Titel als König und Vereinsmeister sprechen für sich. Bis ins hohe Alter pflegte er dieses Hobby. Inzwischen hat er freiwillig die Waffen abgegeben, nachdem sich die Nachkommen für den Schießsport nicht begeistern ließen. „Angefangen hat alles beim Sportverein Michelfeld“, erinnert sich Merkl, der später den Schützenverein Alpenrose Auerbach mit aus der Taufe hob. Einige Jahrzehnte holte er für den heimischen Schützenverein 1890 und für Unter Uns Nitzlbuch Erfolge. Seine Verdienste um den Schießsport würdigte der Schützengau Sulzbach-Rosenberg mit der Ernennung zum Gauehrenmitglied. Darüber hinaus trug er über Jahrzehnte als aktives Mitglied zum Erfolg der Schützengesellschaft Nürnberg-Nord Buchenbühl bei.

Seine Ehefrau Erna konnte er für den Schießsport gewinnen, und sie hat, wie er bestätigt, „in der Regel nicht schlecht geschossen“. „Er hat mich dazu überredet und mir Standpauken gehalten, wenn es einmal nicht so gut lief“, fügt sie hinzu. Aufgrund seiner gesundheitlichen Verfassung verbringt der Jubelbräutigam seit März dieses Jahres seinen Lebensabend im Seniorenpflegeheim Jakobushof, liebevoll umsorgt von seiner Familie.



 
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