Die Wiege von Sengül Söllner stand nicht weit entfernt vom Schwarzen Meer. Ihren 80. Geburtstag feierte sie bei guter Gesundheit und Frische in Auerbach; ihrer zweiten Heimat, in der sie sich wohl fühlt. Überhaupt, so erzählt sie, habe es für sie in Deutschland nie Probleme gegeben.
Drei Jahre zählte Sengül, als die Familie in die Weltstadt Istanbul zog, wo die Jubilarin mit ihrer sieben Jahre jüngeren Schwester aufwuchs. 1969 machte sie sich nach ihrer Scheidung mit einigen Frauen in Richtung Deutschland als Zwischenstation nach Amerika auf: „Es lag Schnee, als wir im April eintrafen.“ Hier hofften sie, das verwehrte Visum für die USA noch zu bekommen. Zunächst fanden die Frauen eine Beschäftigung bei Telefunken in Ingolstadt. Sengül Söllner blieb schließlich in Deutschland „hängen“ und kam durch Sohn Ali, der jetzt in der Türkei lebt, nach Amberg. Später siedelten die beiden nach Neuhaus an der Pegnitz um. Arbeit fand die Jubilarin bei Heim & Haus in Auerbach. Durch eine Arbeitskollegin, ihre spätere Schwägerin, lernte sie ihren Mann Heinz kennen und lieben. Beide gaben sich das Jawort. 1987 erwarb das Ehepaar Söllner das frühere Anwesen Schleicher (Seilerei) in der Dr.-Heinrich-Stromer-Straße. Dritter Bürgermeister Norbert Gradl überbrachte die Glückwünsche der Stadt, zusammen mit einem Gesundheitskörbchen. In die Schar der Gratulanten reihten sich neben ihrem Sohn, zwei Enkeln und einem Urenkel die Nachbarn ein.
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