Auerbach
12.08.2018 - 11:37 Uhr

Urlaubsvertreter am Altar

Eine Verschnaufpause gönnen sich derzeit die beiden Seelsorger der katholischen Pfarrei St. Johannes der Täufer, Markus Flasinski und Peter Starmach. Vertreten werden sie durch einen Pfarrer aus Togo.

Père Dennis Alain Ahiandzipé am Taufbecken der Auerbacher Pfarrkirche St. Johannes. sck
Père Dennis Alain Ahiandzipé am Taufbecken der Auerbacher Pfarrkirche St. Johannes.

Père Dennis Alain Ahiandzipé (41) wurde 2013 in Lomé, der Hauptstadt seines Heimatlands, zum Priester geweiht. In diesem Sommer ist er einer von 51 ausländischen Geistlichen, die im Erzbistum Bamberg für Kollegen im Urlaub einspringen. Zum Großteil kommen sie aus Indien (18) und Polen (11), aber auch die Partnerschaften des Erzbistums nach Nigeria und Senegal haben zehn Priester nach Deutschland geführt.

Auf einem anderen Weg kam Père Dennis: Er lernte zu Hause in Lomé einen Priester kennen, der schon längere Zeit in Deutschland lebt und im oberpfälzischen Pyrbaum, Landkreis Neumarkt, eine Pfarrstelle hat. Seine Anregung, in Deutschland Urlaubsvertretungen zu übernehmen, fiel bei Père Dennis auf fruchtbaren Boden.

2016 arbeitete er in Stadtsteinach, 2017 nochmals in Stadtsteinach sowie in Neukirchen am Brand. Der jüngste Sohn einer Lehrerfamilie mit acht Kindern hat nach der Schulzeit ein Germanistikstudium absolviert. Deutsch empfindet Père Dennis als nicht einfach erlernbar. Nach seiner Muttersprache Ewe hat er mit der togolesischen Amtssprache Französisch und Englisch im Unterricht schon einige Erfahrungen in Sprachstudien gemacht.

Nach dem Ende seines Diensts in Auerbach will der Pfarrer noch einige Tage in Hamburg verbringen und dort seinen älteren Bruder besuchen. Dieser kam als Elektroingenieur über eine deutsche Firma in die Hansestadt, heiratete und gründete eine Familie.

Für Père Dennis ist Hamburg eine Zwischenstation auf dem Weg nach Belgien: In Namur, etwas mehr als 60 Kilometer südöstlich von Brüssel, beginnt er im September ein zweijähriges Studium in Pastoraltheologie. Davon verspricht er sich neue Impulse für sein Ziel, Menschen den Weg zum Glauben zu eröffnen und sie darin zu stärken. Mit dem Diplome Specialisé théologique et pastoral will er dann in Lomé wieder seinem Erzbistum für den seelsorglichen Einsatz zur Verfügung stehen.

 
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