Auerbach
02.09.2019 - 16:36 Uhr

Urlaubsvertreter für den Pfarrer kommt gern nach Auerbach

Er ist Professor für Kunstgeschichte und lehrt an der Universität in Krakau. Auerbach und Neuhaus kennt Dariusz Tabor inzwischen aber auch sehr gut.

Dariusz Tabor schätzt die Verbundenheit, die Katholiken in Auerbach und Neuhaus mit ihrer Kirche zeigen. Bild: sck
Dariusz Tabor schätzt die Verbundenheit, die Katholiken in Auerbach und Neuhaus mit ihrer Kirche zeigen.

Schon zum achten Mal vertritt Pater Dariusz in der Urlaubszeit die hier tätigen Ordenspriester der Kongregation von der Auferstehung, abgekürzt CR. An diesem Dienstag kehrt er nun in seine Heimat zurück.

Während seiner Aufenthalte in Auerbach oder Neuhaus erlebte der Ressurektionistenpatre bisher nichts, was sich als Anekdote erzählen ließe. Aber ihm gefallen die Orte und ihre Umgebung, und er fühlt sich dort freundlich aufgenommen. Seine Wege führen ihn durch Straßen und Gassen, die ihm bekannt sind, und er begegnet dort Menschen, die er kennt. Da kommen Heimatgefühle auf, obwohl er weit weg von zu Hause ist, versichert er.

Etwas Hilfe bei den Predigten

Besonders schätzt Pater Dariusz in der Region Auerbach-Neuhaus die Verbundenheit der Gläubigen mit der Kirche. Angesichts seiner eher bescheidenen Deutschkenntnisse holt er sich für die Arbeit an seinen Predigten Hilfe in Sachen Wortschatz und Grammatik.

In einer niederschlesischen Familie mit vier Kindern kam Dariusz Tabor 1958 in Miechow nahe der Bischofsstadt Krakau (polnisch: Krakow) im gleichnamigen Erzbistum zur Welt. Nach dem Abitur studierte er an der Universität von Wroclaw Kunstgeschichte. Sein Berufsleben begann er als Kurator im Oberschlesischen Museum in Bytom. 1987 trat er dann in die Kongregation von der Auferstehung ein. Es folgte das Theologiestudium, drei Jahre davon an der päpstlichen Universität in Rom. Ein Benediktinermönch, Bischof Maximilian Aichern aus Linz, weihte ihn 1994 zum Priester. Sein wissenschaftliches Engagement unterstützte der Orden während des Doktorats und der Habilitation. Seit 2013 hat er eine Professur für Kunstgeschichte an der Päpstlichen Universität Johannes Paul II. in Krakau.

Ordensbruder überrascht

Bei einer seiner Urlaubsvertretungen in Auerbach überraschte der Kunstgeschichtler seinen damals hier tätigen Ordensbruder Dominik Sobolewski mit einer Expertise über das Bild des Heiligen Stanislaus Kostka über dem Altarbild des rechten Seitenaltars. Pater Dominik hatte im Bild des Adeligen und Nationalpatrons den Ausdruck polnischer Frömmigkeit vermutet. Dariusz Tabor zeigte jedoch die Zeichen jesuitischer Frömmigkeit des Schülers des Heiligen Petrus Canisius auf.

Als Festprediger an Mariä Himmelfahrt verblüffte Pater Dariusz auf den Pinzigberg manchen Gottesdienstteilnehmer mit der Information, dass dieser Feiertag an manchen polnischen Wallfahrtsort einen traurigen Charakter besitzt. Dort gedenken die Gläubigen des Todes, Begräbnisses und der Auferstehung Mariens. "Es gibt keine Auferstehung ohne Tod", gab er zu bedenken. Tod, Begräbnis und Auferstehung Mariens seien alles in allem als Aufnahme Mariens in den Himmel zu verstehen.

Bei seiner jüngsten Urlaubsvertretung empfand Pater Dariusz die ihm entgegengebrachte Hilfe der Mesner, Lektoren und der Pfarrangehörigen als sehr wohltuend. Dafür dankte er am Sonntag in seinem Abschiedsgottesdienst, bevor er am Dienstag die Heimreise nach Polen antrat zu seiner Lehrtätigkeit an der Universität.

 
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