Auerbach
06.09.2019 - 15:51 Uhr

Waldkindergarten Auerbach hat Betrieb aufgenommen

Noch recht familiär geht es im neuen Auerbacher Waldkindergarten zu. Seine ersten drei Besucher und ihre Betreuerinnen genießen die Startphase angesichts des schönen Wetters umso mehr.

Mit drei Kindern startete am Montag der Waldkindergarten Hohe Tanne. Bürgermeister Joachim Neuß und der Geschäftsführer von Learning Campus, Benjamin Zeitler, besuchten die Gruppe am Donnerstag. Mit im Bild die Erzieherinnen Kerstin Looshorn und Theresa Malina (links) sowie die städtischen Waldarbeiter Matthias Ochs (rechts) und Matthias Lauber. Bild: cs
Mit drei Kindern startete am Montag der Waldkindergarten Hohe Tanne. Bürgermeister Joachim Neuß und der Geschäftsführer von Learning Campus, Benjamin Zeitler, besuchten die Gruppe am Donnerstag. Mit im Bild die Erzieherinnen Kerstin Looshorn und Theresa Malina (links) sowie die städtischen Waldarbeiter Matthias Ochs (rechts) und Matthias Lauber.

Trotz vieler Hürden, die es in der Kürze der Zeit zu überwinden galt, nahm die Learning Campus GmbH zum Wochenbeginn den Betrieb in Hohe Tanne auf. Bald wird sich die kleine Gruppe um die beiden Erzieherinnen Kerstin Wohlrab und Theresa Malina sowie Kinderpflegerin Hedwig Endres um einige Schützlinge vergrößern. "Wir gehen davon aus, dass der Waldkindergarten im nächsten Kindergartenjahr mit 24 Kindern voll sein wird", gab sich Geschäftsführer Benjamin Zeitler zuversichtlich, nachdem es angesichts der schnellen Umsetzung des Projektes für heuer an Zeit fehlte.

Schwierige Standortsuche

Die Idee für einen Naturkindergarten in Auerbach kam von Kerstin Looshorn, eine der beiden Erzieherinnen. Allerdings standen erst einmal Bauvorschriften im Weg. Nach mehreren anderen Anläufen rückte der Waldkindergarten in den Fokus. Die Auerbacherin Looshorn bewegt sich gerne in der Natur, vor allem in Begleitung ihres ausgebildeten Therapiehundes Katie. Mit der Hundedame besucht sie regelmäßig Senioreneinrichtungen. Auch für Kollegin Theresa Malina steht schon fest: "Nie mehr in geschlossenen Räumen eines Regel-Kindergartens arbeiten."

"Es war eine große Herausforderung", ließ Bürgermeister Joachim Neuß bei seinem Besuch vor Ort die vergangenen Monate Revue passieren. Für den ursprünglich gedachten Standort Eichernes Kreuz im Auerbacher Stadtwald gab es keine Genehmigung durch die Untere Naturschutzbehörde des Landratsamtes gab. Auch der Plan Schützenheim Nitzlbuch und weitere Standorte platzten, und die Suche begann von vorne. "Aber jetzt sind wir mit der Alternative genauso zufrieden", resümierte das Stadtoberhaupt. Neuß sah diese zusätzliche Variante nicht als Konkurrenz, sondern als Ergänzung zum bestehenden Angebot: "Es gibt Kinder, die passen nicht hierher, andere schon. Deshalb brauchen wir beides." Bisher gab es Eltern, die ihre Kinder täglich in den Waldkindergarten nach Eschenbach gebracht hätten. Zudem seien die Kindergärten im Stadtgebiet in allen Gruppen mit 28 Kindern überbelegt.

Spielplatz wird erneuert

Durch den staatlichen Beitragszuschuss von 100 Euro pro Kind und Monat - allerdings nur bei Buchungszeiten von mindestens fünf Stunden - bleiben für die Eltern je nach Buchung zwischen 10 und 30 Euro. Das Defizit wird von der Stadt getragen. Als weitere Maßnahme steht die Erneuerung des Spielplatzes in Hohe Tanne an. "Unsere Waldarbeiter können dann so richtig ihr Können zeigen", freute sich Neuß. Er würdigte auch Learning Campus für die Bereitschaft, in Vorleistung zu gehen und Personal einzustellen. Für die ersten drei Besucher hatte er als Präsent der Stadt jeweils eine Thermosflasche mitgebracht.

Stützpunkt des Waldkindergartens ist ein von der Stadt finanzierter nagelneuer Bauwagen aus Holz mit einem Anschaffungspreis von rund 70 000 Euro. Er steht auf dem Parkplatz in Hohe Tanne. Mit einer kleinen Küche ausgestattet, wird er mehr als Lager genützt denn als Aufenthaltsraum. Bei Regen bietet das Vordach eine Unterstellmöglichkeit. Der eigentliche Betreuungsplatz liegt rund 700 Meter tiefer im Wald. Sobald mit Gewitter oder Sturm zu rechnen ist, wird in Absprache mit den Eltern das Dorfzentrum in Welluck aufgesucht. "Lieber einmal weniger im Wald als einmal zu viel", heißt die Devise.

 
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