Obwohl im Juli 1923 im hessischen Frankfurt/M. geboren, verbrachte Amandus Heinrich Haas den größten Teil seines Lebens in Weiden. Hier war er kein Unbekannter: Vor allem durch seine 38 Jahre währende Zeit als Direktor des Augustiner-Studienseminars von 1954 bis 1991 und nochmals 1997 machte sich der katholische Ordenspater einen Namen. Über 3500 Schüler saßen bei ihm auf der Schulbank.
Schon in der Vorkriegszeit war Haas zum ersten Mal in Weiden, um hier das humanistische Gymnasium zu besuchen. Wie später seine eigenen Schüler, wohnte er im Seminar. Nach dem Abitur 1941 in Münnerstadt legte der Katholik dort fünf Jahre später sein Ordensgelübde ("Profess") ab. Der Priesterweihe 1950 folgte der Wechsel ins Weidener Studienseminar. Haas war hier zunächst als Organist und Chorleiter tätig, bis er schließlich 1954 zum Studiendirektor aufstieg – und damit seine Lebensaufgabe übernahm.
Dialekt nicht gelernt
Die Gemeinschaft im Internat wurde neben seinem Elternhaus zu seiner zweiten Heimat, erklärte Haas selbst. Einziges Manko: Der Hesse konnte sich nie wirklich mit der Oberpfälzer Mundart anfreunden. "Ich habe mich in Weiden sehr wohl gefühlt, aber die hiesige Dialekt-Sprache nicht annehmen können – obwohl ich es manchmal versucht habe", sagte der beliebte Lehrer 2006, als er die Max-Reger-Stadt verließ. Der Wechsel in den Alterssitz nach Würzburg ins dortige Augustinerkloster war auch der Gesundheit geschuldet. Nach drei leichten Schlaganfällen erhielt der geistig nach wie vor rege Pater dort Hilfe im Alltag.
Viele Orden und Titel
Haas erhielt zahlreiche Orden und Auszeichnungen. Darunter vom damaligen Oberbürgermeister Hans Schröpf die silberne Bürgermedaille Weidens für seine Verdienste in der Jugendarbeit oder den Titel als Bischöflicher Geistlicher Rat vom früheren Diözesanbischof Manfred Müller. Gut umsorgt verstarb Pater Haas nun im Alter von 96 Jahren am 24. August in der Würzburger Pflegestation.
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