Es war ein feierlicher Anlass, zu dem sich kürzlich die Bad Alexandersbader Bürgermeisterin Anita Berek und der Bürgermeister von Lázně Kynžvart, Jindrich Zival, im Alexandersbader Schloss trafen. Die beiden Bürgermeister unterzeichneten einen Vertrag über eine Partnerschaft der Kurorte. In fünf Punkte aufgegliedert, werden darin die Pläne der Kommunen aufgezählt, die die beiden Kurorte näherbringen und von denen sie gemeinsam profitieren sollen.
Die Kommunen, betonten die beiden Bürgermeister, hätten viele Gemeinsamkeiten. Da gebe es zum Beispiel in der Historie als Kurorte viele Parallelen. Auch in Böhmen suchten Patienten seit Jahrhunderten Heilung in intakter Natur und Heilquellen aus Kohlensäure- und eisenhaltigen Heilwässern. In beiden Heilbädern werden auch Behandlungen mit einheimischem Moor angeboten.
Euregio Egrensis als Vermittler
Der Säuerling im südlichen Böhmen, nahe Marienbad gelegen und auch nur knapp 14 Kilometer von Bad Neualbenreuth entfernt, wurde bereits im Jahr 972 erstmals urkundlich erwähnt. Ein Gegenstück zu dem Säuerling in Bad Alexandersbad, das 1734 von dem Kleinwenderner Landwirt Wolfgang Brodmerkel entdeckt wurde.
Und während bis nach dem Zweiten Weltkrieg in erster Linie Erwachsene in Böhmen Heilung und Erholung suchten, sind es heute vor allem Kinder, die an Asthma und Bewegungsmangel leiden. Auch hier wieder eine Parallele zu Bad Alexandersbad, das mit der Berthold-und-Brigitte-Hollering-Stiftung an Krebs erkrankten Kindern einen Nachsorgeaufenthalt bietet. Die Verbindung zwischen den beiden Kommunen wurde von der Euregio Egrensis hergestellt, die auch bei den vorbereitenden Gesprächen dabei war.
Rund 2500 kleine Patienten waren es nach Auskunft des Bürgermeisters in dem böhmischen Heilbad, die dort medizinisch versorgt wurden. Und rund 60000 Besucher verzeichnete Bad Königswart im vergangenen Jahr, die unter anderem das bekannte Schloss Metternich in der Kommune besuchten – oder auf dem Golfplatz des Heilbades ihrem Sport nachgingen.
Natürlich sei man mit den benachbarten Heilbädern Marienbad, Karlsbad und Franzensbad über den Bäderverband im Gespräch. Ein Konkurrenzdenken aber gebe es da nicht, sagte der Bürgermeister, schließlich sei Bad Königswart „klein, aber einzigartig“ in seinem Angebot.
Weitere Pläne
Angestoßen wurde auf die Partnerschaft mit einem Glas Alexandersbader Spritz, einer Mischung aus Heilwasser und Sekt. Dann schnitten beide Kommunalpolitiker eine eigens für den Anlass gebackene Torte an. Und am Tisch wurden Pläne geschmiedet für weitere Treffen und Termine. Gedacht ist dabei an gemeinsame Veranstaltungen der politischen Gremien, der örtlichen Vereine, aber auch ein möglicher Austausch medizinischer Einrichtungen. Zum Beispiel der Osteopathie, die in Böhmen noch lange nicht so bekannt ist wie in Bayern.
Einen entscheidenden Vorteil ihrem bayerischen Partner gegenüber hat das böhmische Bad allerdings. Während sich die stets klamme bayerische Kurgemeinde von Krediterhöhung zu Krediterhöhung hangelt, ist das böhmische Bad längst Staatsbad.
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