Künstler, Politiker, Wirtschaftler, Amtsleute und Maiersreuther Bürger gaben sich am Dienstag die Klinke in die Hand, um den angekündigten "feierlichen Spatenstich" zur Sanierung und Umgestaltung des früheren Badehauses zu erleben. Unter dem Motto "Kunst am Dorf" soll daraus ein Kulturhaus werden.
Bürgermeister strahlt
Staatsministerin Michaela Kaniber vom Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten brachte den Förderbescheid in Höhe von sage und schreibe 1,6 Millionen Euro vorbei. Bürgermeister Klaus Meyer und Künstlerin Susanne Neumann, die das Badehaus in Zukunft als Kunst- und Kulturstätte leiten wird, strahlten über das ganze Gesicht vor Freude. Unter den Gästen befand sich auch MdL Tobias Reiß und Künstler Jeff Beer, der für das Fest eine Lichterinstallation im Badehaus gemacht hatte. Bürgermeister Klaus Meyer bezeichnete den Festakt als Meilenstein in der Geschichte von Bad Neualbenreuth. Vor über 30 Jahren sei hier der Spatenstich für den Grundstein des jetzigen Sibyllenbades gelegt worden. "Damals wie heute waren Künstler vor Ort," erinnerte sich Meyer.
Die Liste der Ehrengäste, die er begrüßte, war lang. Der Rathauschef begrüßte ganz besonders Thomas Gollwitzer, Chef des Amtes für Ländliche Entwicklung, weil dieser dafür gesorgt habe, das Geld für die Badehaussanierung aufzutreiben. Meyer freute es, in Bad Neualbenreuth nun mit dem Kunstprojekt von Susanne Neumann das Freizeit- und Tourismusangebot mit einer Kunst- und Kulturszene bereichern zu können.
Ministerin Kaniber unterstrich die hohe Bedeutung des Projekts "Heimat-Unternehmer", das vom Ministerium ins Leben gerufen worden sei und das im Landkreis Tirschenreuth bereits viele großartige Projekte, wie nun das Kultur-Badehaus, hervorgebracht habe. "Das haben die Neustädter auch mitbekommen. Sie starten nun im Juni dieses Jahres damit", berichtete Kaniber. Mehrmals betonte sie, dass es gelte, das Land zu fördern.
Im Zuge der Dorferneuerung und der im Landkreis Tirschenreuth gegebenen Möglichkeit der "Förderoffensive Nordostbayern" könne man dies sogar mit 90-prozentiger Förderung oder umgerechnet 1,6 Millionen Euro machen. "Doch ein Gebäude bleibt immer nur Hülle, solange nicht auch eine neue Nutzung gefunden wird", meinte sie weiter und lobte den Unternehmergeist auf dem Land.
Keine elitäre Veranstaltung
"Erklärtes Ziel ist es, die kulturellen Initiativen auch von Laien und Amateuren aus der Region einzubinden", so Kaniber. Hier in Maiersreuth seien Kunst und Kultur keine elitäre Veranstaltung, sondern eine Einladung an alle.
Künstlerin Susanne Neumann hielt sich bei der Vorstellung des Projekts von künstlerischer Seite kurz. Statt eines "Spatenstiches" hatte sie sich etwas anderes einfallen lassen. Die Ehrengäste schütteten Wasser aus dem nahen Muglbach, mit Rosen veredelt, ins leere Badehausbecken. Musikalisch wurde der Festakt von Johannes Burger, Resi Braun und Fritz Söllner gestaltet.
Der Schlüssel zum Erfolg
Mit einem ungewöhnlichen Trick hat Susanne Neumann bei Ministerin Michaela Kaniber das Interesse für das Projekt in Maiersreuth geweckt. Sie schickte der Ministerin mit der Einladung einen Schlüssel für eine der Umkleidekabinen aus dem ehemaligen Badehaus. Das war gar nicht so einfach, da die Kabinen noch mit alter Währung ausgestattet sind. "Ich musste ein Fünf-Mark-Stück suchen, um den Schlüssel abziehen zu können", verrät Susanne Neumann. Die Investition hat sich gelohnt. Ministerin Kaniber kam und hat nun ihre eigene Umkleidekabine im Oberpfälzer Kunst-Badehaus. (ubb)
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