Lange und intensiv wurde im Marktrat Bad Neualbenreuth über die Ausweisung von Windkraftflächen diskutiert. Am Ende war sich das Gremium einig, eine 109 Hektar große Potenzialfläche hinter Altmugl auszuweisen und dem Regionalen Planungsverband zu melden. „Gemäß der Windhöffigkeit und harter Ausschlusskriterien ist diese Fläche geeignet“, sagte Bürgermeister Klaus Meyer nach Rücksprache mit Regierung und Planungsverband. Die Waldflächen sind überwiegend im Besitz der Bayerischen Staatsforsten und der Gemeinde. Auch Flächen im Egerer Stadtwald gehören dazu.
Bürgermeister Klaus Meyer schilderte dem Marktrat ausführlich seine Gespräche mit der Ikom Stiftland, den Bayerischen Staatsforsten und dem Markt Mähring, der Regierung der Oberpfalz und den Energiegenossenschaften TIR-Energie und NEW – Neue Energien West. Schnell hätten sich Flächen hinter Altmugl als geeignet herausgestellt.
"Rehberg" und "Birket" tabu
Ausdrücklich verwahrte sich Meyer gegen Windräder am „Rehberg“ oder am „Birket“. „Diese beiden Stellen entsprechen nicht unseren Wünschen", erklärte Meyer. Beim Termin mit den Bayerischen Staatsforsten wurden die Flächen bei Altmugl explizit genannt. Die Regierung der Oberpfalz wies auf eine konzentrierte Fläche hin, auch um eine Verspargelung zu vermeiden. „Wir als Bad Neualbenreuther wollen mit Mähring gemeinsam Windräder auf den Weg bringen." Regierung und Planungsverband, so Meyer, hätten den gemeinsamen Vorschlag bereits begrüßt.
Meyer verwies auf die Planungshoheit beim Regionalen Planungsverband; mit der Ausweisung der 109 Hektar großen Fläche sei mehr als die geforderten 1,8 Prozent der Gemeindefläche – 93 Hektar – gemeldet worden. „Wir brauchen einen gewissen Puffer“, begründete dies Meyer. Dringend zu klären sei auch noch, wie der Strom weitertransportiert werden könne. "Die Netzstabilität ist eine unserer großen Herausforderungen.“ Nach Einschätzung von Meyer kommen kommen höchstens vier Windräder auf Bad Neualbenreuther Gemeindegebiet und vier weitere nach Mähring. „Dies ist unser Vorschlag und unser Beitrag zur Energiewende.“
8 Millionen Euro pro Windrad
Hubert Stark (SPD-FW) unterstützte den Bürgermeister. Windräder dürften aber erst gebaut werden wenn die Frage geklärt sei, wie der Strom ins Netz kommt. Bürgermeister Klaus Meyer machte deutlich, dass von der Stromerzeugung vor allem auch die Bürger profitieren sollen und sah in der gemeinsamen Aktion mit Mähring eine große Chance. Die Errichtung eines Windrades erfordere eine Investition von rund 8 Millionen Euro. Bei der Abstimmung erklärte sich der Marktrat einstimmig mit dem Bürgermeister-Vorschlag einverstanden.
Im Anschluss bat Ortssprecherin Angela Frank den Beitritt der Marktgemeinde zur Genossenschaft TIR-Energie zu prüfen. "Alles zu seiner Zeit", erklärte dazu der Bürgermeister: "Wenn wir mit der Genossenschaft zusammenarbeiten, dann werden wir auch Mitglied werden."
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