Bad Neualbenreuth
21.08.2023 - 10:09 Uhr

Drei Ausstellungen im Sengerhof Bad Neualbenreuth

Eine interessante Zeitreise ermöglicht aktuell ein Besuch in Bad Neualbenreuth. Im Sengerhof gibt es gleich mehrere Präsentationen zu bewundern.

Im Sengerhof Bad Neualbenreuth sind derzeit drei Ausstellungen zu sehen. Archivbild: ubb
Im Sengerhof Bad Neualbenreuth sind derzeit drei Ausstellungen zu sehen.

Im Sengerhof Bad Neualbenreuth sind derzeit Ausstellungen zu besichtigen: Besucherinnen und Besucher können dabei eintauchen in längst vergangene Zeiten. Für große wie für kleine Gäste im Sengerhof gibt es viel zu entdecken.

„Museale Schätze aus Eger und Umgebung“

Dr. Wolf-Dieter Hamperl präsentiert "Museale Schätze aus Eger und Umgebung". Die Wurzeln des Chirurgen im Ruhestand liegen im Kreis Tachau.

Mit wertvollen Original-Objekten aus dem Vereinsarchiv des "Egerer Landtags" hat er die Ausstellungsvitrinen bestückt. Darunter sind beispielsweise vier Acrylmalereien von Kreuzwegstationen, ein Original Zinnkrug mit Widmung aus dem Jahr 1799 sowie auch Bilder von einem Kammerwagen aus dem Jahr 1840, die im Hochzeitsbuch einer Bauernhochzeit verewigt sind.

Präsentiert wird die Ausstellung vom "Egerer Landtag". Das ist eine studentische Verbindung, in der man nur Mitglied werden konnte, wenn man ein Hochschüler war und in Eger studiert hat. "Außerdem musste man in Eger oder nächster Umgebung seine Heimat haben", heißt es dazu in einer Information der Museumsfachstelle unter dem Dach der Ikom Stiftland. In der Blütezeit nach dem Zweiten Weltkrieg hatte der Egerländer Landtag etwa 200 Mitglieder, 1998 wurde der Aktivbetrieb eingestellt. Die musealen Schätze aus Eger und Umgebung werden im Sengerhof das ganze Jahr über zu sehen sein.

"Das verschwundene Paulusbrunn"

„Das verschwundene Paulusbrunn früher und heute“ – so lautet der Titel der Fotoausstellung, die noch bis 15. September zu sehen ist. Im ehemaligen Sperrgebiet im tschechischen Mittelgebirge "Eský Les", das auf bayerischer Seite Oberpfälzer Wald heißt, entstand zu Beginn des 18. Jh. die Streusiedlung Paulusbrunn (Pavlův Studenec).

Das Dorf lag an einem alten Handelsweg der Goldenen Straße und wurde von insgesamt 249 Häusern gebildet, in denen ca. 1.500 Einwohner vor dem Zweiten Weltkrieg lebten. Es waren überwiegend Deutsche und nur einige wenige Tschechen, die im dortigen Zollhaus und der Gendarmerie-Station arbeiteten. Nur mehr Wiesen und Felder sind heute an dieser Stelle zu sehen.

Infolge der Aussiedlung der Deutschen nach 1945 und der Errichtung des Sperrgebietes an der Grenze ging das Dorf unter, lediglich der Friedhof und die erneuerte Böttgersäule sind vom verschwundenen Ort erhalten geblieben. Diese erinnert an den ehemaligen Bezirksobmann, Juristen und Mäzen Josef Böttger, der den Menschen half. Die Menschen errichteten ihm deshalb diese Säule aus Dankbarkeit. Auf historischen Bildern werden das verschwundene Dorf und seine Bewohner wieder sichtbar. Aktuelle Fotografien zeigen, wie der Ort vor dem Vergessen bewahrt wird.

„Kleidung aus dem Sengerhof“

Außerdem ist dieses Jahr im Sengerhof noch eine Sonderausstellung mit Original-Kleidung aus dem Nachlass von Anna Schöner zu sehen, die bisher im Depot aufbewahrt wurde. Der Historische Arbeitskreis hat die Kleidungsstücke aus der Zeit der letzten Hofbewohnerin vorsichtig aus den mit Seidenpapier ausgelegten Archivkartons geholt und für die Besucher des Sengerhofs zu einer reizvollen und abwechslungsreichen Sonderausstellung zusammengestellt.

Hintergrund:

"Das Zwölfer" im Landkreis Tirschenreuth

  • Der Sengerhof in Bad Neualbenreuth ist Teil des Verbunds "Das Zwölfer"
  • Die Museen im Landkreis Tirschenreuth präsentieren sich unter diesem Titel. 12 Monate im Jahr gibt es ein vielseitiges Programm: Sonderausstellungen, Veranstaltungen und Aktionstage zum Mitmachen.
  • Geöffnet ist der Sengerhof Freitag und Montag von 14 bis 16 Uhr (an Feiertagen geschlossen).
 
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