Bad Neualbenreuth
30.07.2023 - 08:57 Uhr

Sonderausstellung über Paulusbrunn in Bad Neualbenreuth

Rainer J. Christoph nahm die Zuhörer in seinem Vortrag mit auf einen Streifzug durch die Geschichte der Gemeinde Paulusbrunn. Bei der anschließenden Führung durch die Sonderausstellung ergaben sich intensive Gespräche mit den Gästen. Bild: Barbara Habel/exb
Rainer J. Christoph nahm die Zuhörer in seinem Vortrag mit auf einen Streifzug durch die Geschichte der Gemeinde Paulusbrunn. Bei der anschließenden Führung durch die Sonderausstellung ergaben sich intensive Gespräche mit den Gästen.

Mit der Gemeinde Paulusbrunn beschäftigt sich eine Ausstellung im Sengerhof Bad Neualbenreuth. Sie lag westlich von Tachau in der Nähe von Bärnau. Entstanden in der Folge des Dreißigjährigen Kriegs, als auf Initiative der Tachauer Herrschaft Menschen im Böhmischen Wald angesiedelt wurden, stieg die Zahl der Arbeitskräfte und damit die Wirtschaft vor Ort und die Zahl der Untertanen, „die gleichzeitig die Stellung des Adels stärkten“, so in einer Mitteilung Barbara Habel, bei der Ikom Stiftland Projektleiterin für Museen im Landkreis Tirschenreuth.

Neusiedler fanden sich laut Angaben insbesondere in der Oberpfalz und in Franken. Die Gemeinde hatte im Jahr 1939 über 1500 Einwohner und war die größte in der Umgebung. Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Vertreibung der Bevölkerung gab es keine Neuansiedlungen mehr; der Ort wurde komplett abgetragen. Nur noch die Böttgersäule und der Friedhof zeugen von seiner Existenz.

Rainer J. Christoph hat sich mit einer Arbeitsgemeinschaft dafür eingesetzt, die Geschichte wieder sichtbar zu machen: Erklär-Tafeln am Ort erzählen davon, wie er ausgesehen hat und wie das Leben der Menschen war. Die Foto-Ausstellung im Sengerhof stellt historische und aktuelle Aufnahmen nebeneinander: Schwarz-Weiß-Bilder von Familien, Höfen und ortsprägenden Gebäuden erinnern an die lebendige Dorfgemeinschaft. Aktuelle Aufnahmen zeigen, wie der Ort heute für Andachten, als Gedächtnisort und für Veranstaltungen genutzt wird. Auch der landschaftliche Reiz der Umgebung wird auf den großformatigen Bildern deutlich.

Zur Eröffnung begrüßte Bürgermeister Klaus Meyer Rainer J. Christoph. Er zeichnete in einem Vortrag die Entwicklung der Gemeinde Paulusbrunn nach. Zudem unternahm der Rektor a. D. einen Exkurs zu den Sagen und Geschichten, die in Paulusbrunn und Bärnau erzählt wurden. Besonders die Figur des Thanhausers als Helfer in der Not, aber auch als Rächer der Armen taucht dabei immer wieder auf. Dass ein Thanhauser tatsächlich lebte, beweist eine historische Urkunde aus dem Stadtarchiv in Bärnau. Die Ausstellung ist immer Montag und Freitag geöffnet von 14 bis 16 Uhr. Der Eintritt ist frei.

 
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