Ein "Tagesordnungspunkt" war dann auch die Verkostung des Gebräus. Sogar die Besucher bekamen ein Gläschen ab. Und die Verkostung hat dem Gremium nicht geschadet. Obwohl Hubert Häring zunächst so seine Zweifel zur Bekömmlichkeit der Eigenkreation äußerte. Unter der Hand gestand Bürgermeister Alfred Stier schon eine gewisse "Eingangsprüfung" unternommen zu haben, noch bevor das 50-Liter-Fässchen samt Zapfanlage in den Rathaussaal gebracht worden war. Und sein Urteil war durchaus wohlwollend. "Na, dann kann man es beruhigt trinken, du lebst ja noch", urteilte Häring und war dem Gläschen nicht abgeneigt. Bauhofleiter Christian Gleißner und Geschäftsleiterin Marion Mark durften dann ihre Fertigkeiten als Service-Personal beweisen und die Runde mit Kostproben versorgen.
Das außergewöhnliche Getränkeangebot kam dabei gerade zur rechten Zeit. Denn mit Alexandra Relvao Morgado war auch ein neues Mitglied in den Stadtrat eingezogen. Und da konnte man doch gleich auf die neue Kollegin anstoßen.
Nach einem Gläschen aber war der lockere Umtrunk erledigt. Zumindest im öffentlichen Teil der Sitzung kam keine weitere Runde auf dem Tisch. Doch mag das Gebräu auch in geringerer Dosis wohl durchaus seine Wirkung haben, denn die Gesprächsrunde am Donnerstag hatte im späteren Verlauf etwas von einem entspannten Wirtshausdiskurs. Quer über den Tisch wurden die Meinungen ausgetauscht - und die Mikrofonanlage hatte so ihre liebe Not, für Verständlichkeit zu sorgen. Das Probefässchen stammt übrigens nicht aus der Mikrobrauerei im "Ackerbürgerhaus". Die ist frühestens in einem Jahr einsatzbereit. Der Verein hat eine Demonstrations-Anlage nutzen dürfen und rund 80 Liter gebraut. Und dabei durchaus ordentlich gearbeitet! Beim Namen für das Bärnauer Bier wird sich aus historischen Quellen bedient. In alten Aufzeichnungen aus dem 16. Jahrhundert wird von einem "Kretschnbier" geschrieben. Dabei wäre doch auch "Knopferer-Gold", "Grenz-Bräu" oder "Steinberg-Sud" auch ganz schön gewesen.
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