„Die Abkürzung ‚Revis‘ bedeutet auf Deutsch soviel wie Regionales, Informations- und Bildungszentrum“, sagt dessen Leiterin, Alexandra Hrušková aus Tachov (Tachau). Sie zeichnet auf tschechischer Seite für grenzüberschreitenden Projekte verantwortlich. Auf deutscher Seite ist dafür Václav Vrbík, der sein Büro im Geschichtspark hat, zuständig. Die neuesten Produkte aus dieser Kooperation sind die Broschüre „Zauberhafte Orte an der Goldenen Straße“ und die Erlebniskarte „Auf den Spuren Kaiser Karls IV“.
Hrušková erklärt, dass beides aus einer breitgefächerten gemeinsamen Marketingstrategie entstanden ist. Broschüre und Landkarte seien nur zwei von vielen Ergebnissen aus der Zusammenarbeit. Daneben gebe es auch noch sogenannte Fotopoints, vorerst zwei in Tschechien und einer im Geschichtspark. Eine Art „Selfiemaschine“, bei dem man kein eigenes Smartphone braucht.
Selfie am Havran
Eine Kamera ist so montiert, dass sie Menschen, die an einem bestimmten Punkt stehen so erfasst, dass im Hintergrund ein Wahrzeichen mit aufgenommen wird. So am Aussichtsturm Havran bei Tachov, der die Weite des Böhmerwaldes als Hintergrund nutzt oder der im Geschichtspark, der im Hintergrund die Turmhügelburg mit abbildet. Über QR-Codes oder die Webseite gelangen dann die Bilder auf Smartphone oder den Rechner zu Hause.
Bis Ende September sollen entlang der Goldenen Straße Infopoints mit interaktiven Bildschirmen installiert sein. In ihnen sei alles Wissenswerte zum gemeinsamen Projekt und zur Goldenen Straße abrufbar. Drei davon sind auf der bayerischen Seite (Geschichtspark, Stadt Weiden und in Neustadt/WN), zwei in Tschechien.
Alles was es zum Projekt zu sagen gibt ist auch im Netz abrufbar. Das Magazin „Bei uns“ ist auch ein Gewächs aus dem Projekt Goldene Straße. Die letzte geförderte Ausgabe erscheint im Oktober. Alle sind ebenfalls auf der Internetseite verfügbar.
Die „Revis“ bietet auf tschechischer Seite diverse Tourismuspakete an. Dazu gehörten unter anderem ein-, zwei-, drei- oder fünftägige Rad- und Wanderwegevorschläge in der Region. Eine zweisprachige Freilichtausstellung am Standort der „Revis“ in Tachov informiert künftig ebenfalls über die gemeinsamen Projekte. Im Prinzip ginge es darum, die Menschen dazu zu animieren, die jeweils andere Seite kennenzulernen. In der Broschüre „Zauberhafte Orte an der Goldenen Straße“ werden jeweils 20 lohnenswerte Ziele auf beiden Seiten vorgestellt. Selbstverständlich zweisprachig. Auf deutscher Seite sind zum Beispiel das Deutsche Knopfmuseum in Bärnau, die KZ-Gedenkstätte Flossenbürg oder das Kloster Waldsassen integriert. Als tschechische Sehenswürdigkeiten sind unter anderem der Bierkeller der Familienbrauerei Chodovar, der Aussichtsturm Havran auf dem Rabenberg oder die Burgruine Pfraumberg aufgeführt.
3000 Exemplare
Die Broschüre wurde bereits unter anderem in Tourist-Infos, Gemeinde- und Stadtverwaltungen der Region verteil. Sie ist kostenlos und kann dort mitgenommen werden. In jedem Land gibt es je 1500 Exemplare. Gedruckt wurde in Tschechien. Absichtlich habe man das Geheft nicht textlastig gestaltet, sondern auf viele aussagekräftige Fotos gesetzt. Zu jedem Ort sind auch die entsprechenden Internet-Links zu finden. Damit sei man immer aktuell, sagt Alexandra Hrušková. Ihr Tip: „Vor der Anreise erst einmal ins Netz schauen.“ Öffnungszeiten, Routenbeschreibungen und Kartenausschnitte im Heft sorgten für den Durchblick.
Separate Erlebniskarte
Ergänzt wird die Broschüre mit einer separaten Erlebniskarte. Sie informiert ebenfalls über 12 Sehenswürdigkeiten, die auch in der Broschüre zu finden sind. Auf der Rückseite sind 12 leere kreisrunde Felder. Wer eines der Ziele in der Karte besucht hat, kann sich dort einen Stempel geben lassen. Schon wer zwei Stempel hat, einen tschechischen und einen deutschen, wird mit einer Figur von Kaiser Karl IV. belohnt. Aber man muss schnell sein. Es gibt nur 250 Stück.
Die "Revis" ist das regionale, Informations- und Bildungszentrum der Stadt Tachov (Tachau). Die mit einer Volkshochschule (VHS) vergleichbare Einrichtung existiert seit etwa 15 Jahren. Die "Revis" befasst sich in erster Linie mit Regionalentwicklung sowie Bildungs- und Ausbildungmaßnahmen, für die Menschen aus der Region Tachov und Umgebung.
Sie wird auch als Universität des dritten Alters bezeichnet und hält die unterschiedlichsten Angebote, wie zum Beispiel Sprachkurse, bereit. Sie stellt zudem Übernachtungsmöglichkeiten zur Verfügung. Zusammen mit ihren bayerischen Projektpartnern wurden schon viele grenzübergreifende Maßnahmen umgesetzt, erklärt die Leiterin der "Revis", Alexandra Hrusková.
Mit dem Verein Via Carolina - Goldene Straße wurden bereits mehrere Projekte durchgeführt. Weitere Projekte gingen mit dem Centrum Bavaria Bohemia in Schönsee und mit Bad Neualbenreuth über die Bühne. "Am Projekt Bayern und Böhmen an der Goldenen Straße arbeite man bereits seit März 2018 intensiv zusammen", sagt der Vorsitzende des Vereins Via Carolina - Goldene Straße, Alfred Wolf.
"Dabei sind wir stets bemüht, den Menschen auf beiden Seiten eine gemeinsame touristische Region näher zu bringen." Landkreis und Stadt Tachov sowie die Landkreise Tirschenreuth, Neustadt/WN und die Stadt Weiden würden an einem Strang ziehe. "Wir wollen diese Grenzregion als gemeinsame Tourismusregion vermarkten", so Wolf. (tr)
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