"Deine Heimatstadt wie sie früher einmal war – eine Altstadtwanderung" war das Motto des Ferienprogramms, das der OWV für die Kinder angeboten hatte. Nicht nur 15 Kinder zeigten an dem Programm Interesse, sondern auch deren Eltern und Großeltern waren neugierig. Die Führung begann am "Röihakastn", heute kennt man den Brunnen nur als Kriegerdenkmal. So wurde zunächst mal der Begriff Röihakastn erklärt und die Bedeutung der Brunnen im Stadtbereich vor vielen vielen Jahren.
Weiter ging es dann zum Bärenbrunnen, mit dem Bärentreiber und dem tanzenden Bären. So erzählte OWV-Vorsitzende Ingrid Leser den Kindern, was es mit dem Bärentreiber und dem tanzenden Bären auf sich hatte. Dass es für die Leute damals ein großes Ereignis war, wenn der Bärentreiber in die Stadt kam, brachte er ja auch die Nachrichten mit, was woanders geschehen war.
Weiter ging es zur ehemaligen Stadtmühle, wo die Kinder erfuhren, dass durch Bärnau einmal ein Bach floss, der dann schließlich auch das Mühlrad antrieb. Neben er ehemaligen Stadtmühle steht ein ganz altes, schon baufälliges Gebäude, das der Stadtbackofen war und heute als Garage genutzt wird. In den engen Gassen entdeckten die Kinder die Ecksteine und auch hier durften sie raten, wofür die wohl waren. Das Alte Schloss erkannten die Kinder noch als ehemaligen Kindergarten. Dazu gab es wieder historische Erklärungen.
Das interessante "Eiserne Türl", der Durchgang durch die alte ehemaligen Stadtmauer, war leider nicht zu besichtigen, da der Zugang sehr unwegsam geworden ist. Durch den Schlosshof und die Lohgasse ging es zum Graben und der alten Zwingermauer, die irrtümlicher Weise als Stadtmauer bezeichnet wird. Über den Graben führt dann ein Steig hinüber zur Straße nach Ellenfeld, wo der Husittenschatz am "Husittenbäuml" vergraben sein soll. Gleich wollten sich alle auf Schatzsuche begeben.
Entlang des Kellerwegs durften die Teilnehmer in einen der alten Keller hineinsehen und erfuhren etwas über die Pflanzflecken und gewisse Rechte, die damals den Bärnauer Bürgern festgeschrieben waren Am Knopfmuseum bekamen sie erklärt, welchem Zweck das Gebäude früher diente. Dahinter kam man immer wieder auf den Verlauf des Stadtbaches und dessen gefasste Becken, wohin die Frauen damals zum Wäsche spülen gingen.
Vom sogenannten Gassl aus gab es einen Blick zum Friedhof, wo ein großes Grabmal zu sehen ist, das der Stifterin des Krankenhauses gehört. "Was, Bärnau hatte ein Krankenhaus, war der erstaunte Satz der Erwachsenen." Dann suchte man auch noch das Krankenhaus, ging durch die Bachgasse zum Ludwigsbrunnen, der über die Stadterhebung von Bärnau berichtet. Auf das Geburtshaus des Bischof Senestrey wurde hingewiesen, bis es dann durch die Pfarrgasse vorbei an der alten Mädchenschule und dem alten Kloster wieder zurück zum Marktplatz ging.
Nun kam der Höhepunkt der Stadtführung. Es ging in den "Untergrund" von Bärnau. Ludwig Fischer ließ für die Kinder in die Keller des Gasthofs öffnen. Das hatte sich niemand vorgestellt, wie tief das hinunterging und bis hinaus unter den Marktplatz. Ingrid Leser erzählte dazu die Geschichte von der weißen Frau, damit es auch etwas gruselig wurde.
Vroni Jungmann, Kerstin Schiener und Bianca Schüssler, die Leiterinnen der Kindergruppe des OWV, die auch an der Führung teilgenommen hatten, beaufsichtigten die Kinder dann bis zur Abholung.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.